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„Es gibt keine Regeln“ – Fred Mortagnes Tipps für das perfekte Skatefoto

Fred Mortagne aka French Fred kennt man in der Skateszene vor allem als Filmer. Mit „Menikmati“, Flips „Sorry“ oder den Cliché Videos hat er sich einen Namen gemacht, oder besser gesagt eine ganze Generation an Filmern geprägt und er hat mit dem „Frangle“ (dem Fred-Angle, einer Rolling Longlense Aufnahme) auch gleich noch eine Signature-Einstellung erfunden. Dass einer, der ein dermaßen gutes Auge durch die Videokamera bewiesen hat auch weiß wie man Fotos schießt, ist naheliegend. Schon länger ist Fred deshalb zweigleisig unterwegs. Als wir ihn in Köln getroffen haben, wollten wir nun von ihm wissen, wie das den geht, mit den perfekten Skatefotos. Er hat es uns erklärt.


[Interview: Stefan Schwinghammer | Fotos: Janosch Pugnaghi]

Fred, wie kam es eigentlich, dass du Fotos machst. Du hast schließlich als Filmer angefangen.
Genau, ich hab Videos gemacht. Aber ich habe auch immer potenzielle Möglichkeiten für Bilder gesehen, die die Fotografen nicht genutzt haben. Deshalb wollte ich es einfach ausprobieren und selbst Fotos machen. Das war gut, denn so hab meinen Style gefunden. Bei manchen Sessions hat man verschiedene Fotografen, aber niemand sieht dieses eine Foto, was richtig gut ist. Die machen dann etwas ganz anderes, was auch cool ist. An Spots hat man oftmals viele verschiedene Möglichkeiten, manchmal gibt es aber auch nur eine. Also geht es darum ein Perspektive zu finden, die dir gefällt.

Weißt du bereits wenn du rausgehst, ob du ein Foto oder ein Video machen willst, oder kommt das spontan am Spot?
Ich geh immer raus und habe eine Idee für ein Foto oder für ein Video, aber ich habe immer beides im Rucksack. Wenn wir Zeit haben und der Skater den Trick noch mal machen kann, mache ich auch oft beides. Manchmal stell ich die Kamera auch einfach auf ein Stativ. Es ist immer unterschiedlich und hängt von der Situation ab, aber ich mag es, alles immer dabei zu haben, dementsprechend schwer ist auch meine Tasche. Man sollte aber nicht die ganze Session vorausplanen und organisieren, denn die besten Sachen passieren spontan, wenn du mit deinen Leuten unterwegs bist.

Es geht nicht darum, was die Kamera kann, sondern darum, was du mit der Kamera machen kannst

Kannst du grundsätzlich Tipps für Anfänger geben? Gibt es z.B. bestimmtes Equipment, das man benutzen sollte?
Für mich ist das Equipment nicht so wichtig. Es geht nicht darum, was die Kamera kann, sondern darum, was du mit der Kamera machen kannst und wie du das Bild aufbaust. Man kann mit allem anfangen, auch mit ‘nem iPhone. Natürlich ist es leichter digital zu lernen als analog, da man das Ergebnis sofort sieht und sich dann schnell anpassen kann. Aber die Ausrüstung macht nicht so viel aus. Man braucht nicht die beste Kamera und die besten Objektive. Man muss auch nicht viel investieren. Man braucht auch keine guten Blitze. Ich benutze auch nur billige Blitze. Meine Kamera hab ich jetzt schon seit 15 Jahren und ich hatte auch insgesamt nur drei verschiedene. Ein guter Rat ist aber, sich nicht zu sehr um die Ausrüstung zu kümmern und nicht zu denken, dass man mit teurem Equipment bessere Fotos macht. Ich glaube zu vielen Leuten geht es zu sehr um das Equipment, aber das macht Fotografie nicht aus. Du kannst die beste Ausrüstung haben, aber wenn dir die Ideen fehlen, ist das scheiße.

Es geht nur um das Auge.
Ja, es geht ums Auge und um die Ideen. Ein guter Fotograf kann mit jeder Kamera gute Fotos machen. Sogar mit einer Spielzeugkamera. Es gibt keine Regeln.

Gibt es keine Regeln, oder muss man sie erst kennen um sie dann außer acht lassen zu können?
Es ist gut, die Regeln zu kennen, denn dann kannst du machen was du willst. Normalerweise will man das Foto immer richtig fokussiert haben, aber man kann auch das genaue Gegenteil machen und den Skateboarder komplett verschwommen darstellen, solange man immer noch die Silhouette sehen kann und versteht, was passiert. Es ist gut die Basics der Fotografie zu lernen, um dann die Regeln zu brechen. Ich sage immer: „Es gibt keine Regeln, du machst deine eigenen.“ Also macht man einfach seine Experimente und guckt, was gut ist und was funktioniert. Leute die nie etwas ausprobieren, sind immer in ihrer Ansicht beschränkt auf das Herkömmliche. Oder die Magazine sagen dir, dass sie Fotos ohne Blitz und in schwarz-weiß gar nicht nehmen. Aber wenn du es machst und das Ergebnis gut ist, ist das egal, weil es Leute gibt, die es am Ende mögen. Ich zum Beispiel benutze keine Blitze, aber ich weiß wie man es macht, für den Fall, dass ich es mal brauche. Wenn ich die Situation angucke und merke, dass ich Blitze brauche, dann weiß ich was zu tun ist. Es ist gut mit den Basics anzufangen und so viele Fotos wie möglich zu schießen und zu experimentieren, damit du die technischen Seite lernst. Aber du musst fachlich auch nicht der Beste sein, das bin ich auch nicht. Das Beste ist, einfach raus zu gehen, zu experimentieren und Fotos zu schießen, Fotos zu schießen, Fotos zu schießen und Fotos zu schießen.

Auf den nächsten Seiten erklärt Fred nun Schritt für Schritt, wie genau man ein gutes Skatefoto schießt.

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