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Interviews

Skaters making Music: Ercüment Kasalar und seine Band „Moor“

Ercüment Kasalar ist seit Jahrzehnten Vollblutskater und parallel dazu seit Jahren mit ebenso viel Passion Musiker. Zum Release des neuen Albums „Heavy Heart“ seiner Band „Moor“ haben wir ihn uns zum Interview geschnappt.

Während ich diese Zeilen schreibe, läuft parallel „Tears from Acrid Smoke“; und ich muss sagen: das würde tatsächlich ganz gut in ein zeitgenössisches Skatevideo passen. da ist ja mittlerweile musikalisch ALLES möglich.
Gab es da schon mal Überlegungen, die Musik für ein Skatevideo zu verwenden oder ist das sogar schon passiert?


Ja, da hast du recht. Ich habe auch bemerkt, dass da in letzter Zeit vieles aus der härteren Ecke mit dabei ist, also Musik, die ich sogar privat gerne höre. Bis heute hat uns allerdings noch niemand angesprochen, aber wenn da mal Interesse bestehen sollte, kann man gerne darüber reden.

 

Bitte erkläre mir doch mal als Laien kurz den Unterschied zwischen Black-, Death und Doom-Metal.


Musikalisch erklärt sich das für den Laien vielleicht am besten so:
Black Metal ist meistens sehr schnell (im Blastbeat-Bereich) und zeichnet sich durch düstere Melodien, krächzendes Geschreie und satanische Texte aus. Death Metal hingegen ist rhythmisch sehr vielseitig und technisch, was die Geschwindigkeit angeht. Der Gesang ist meist guttural, also Krächzen, Grunzen und Knurren und inhaltlich werden häufig Themen wie Tod und Sozialkritik behandelt. Doom Metal vereint eigentlich alles aus sämtlichen Metal-Bereichen, ist aber besonders bekannt für seine langsame, schleppende Geschwindigkeit und die düstere/depressive Stimmung.

Vieles aus diesen drei Genres ist in den letzten 20 Jahren zu dem Begriff „Blackened“ verschmolzen.

Ercüment (Mitte) mit seinen Bandkollegen / Foto: Michael Mahncke

Wann und wie bist du zu Moor gekommen? Kanntest du die anderen Bandmitglieder schon vorher?


Das war 2018 in Hamburg. Ich habe einen alten Bekannten getroffen, der mich mit Christian bekanntgemacht hat und nach einer Zwei-Mann Session kam durch ihn der Rest der Band zusammen. Persönlich kannte ich die anderen vorher zwar nicht, wohl aber durchs Hörensagen. Da kann man die Musik-Szene gut mit der Skate-Szene vergleichen: Wie ein Dorf, irgendwie kann man sie doch alle irgendwie.

Euer Bassist Christian ist letztes Jahr an Krebs verstorben, Was hat das mit euch als Band gemacht?


Ja, leider! Das war eine sehr schwere und traurige Zeit für uns, aber es hat die bestehende Band und die beiden neuen Mitglieder Elinor und Ralph enorm zusammengeschweißt.

 

Wie/wann bist zum Musik machen gekommen und was war zuerst da Skateboarding
oder Musik?


Ich bin ca. 1983 zum Skaten gekommen, als ich immer die größeren Kids in unserem Einkaufszentrum gesehen habe. Eines Tages wollte der alte Opa von nebenan ein komplettes Board in den Müll schmeißen, er hat wohl seinen Keller ausgemistet. Keine Ahnung, warum er da ein Board drin hatte. Aber ich habe ihn dann einfach gefragt, ob ich es haben darf und ZACK war es um mich geschehen…

Ich bin direkt zu den älteren Kids, die mich mit offenen Armen in ihren Mob aufgenommen haben. Mit dem Skaten kam dann auch das Interesse an Punk-Musik, die ich in Skate-Videos und auf den Tapes der Älteren gehört habe.

 

Was geht skatetechnisch aktuell bei dir? Was sind deine Sponsoren und hast du irgendwelche Projekte in der Pipeline?


Momentan geht mit Skaten leider weniger, weil man Ziehfuß ganz schön rumzickt und ich wegen der Musik keine Verletzungen an den Händen riskieren kann. Meine Sponsoren hab ich mittlerweile alle gequittet, aber KOLOSS Skateboards bleibe ich treu.

Würdest du sagen, dass man dich eher als Ercüment den Skater oder als Teil von Moor kennt?


Das ist Unterschiedlich, ich habe schon so einige Veröffentlichungen mit alten Bands gehabt und daher kennt mich ein Teil aus der Musik und ein Teil vom Skaten.

 

Was spielt für dich heute eine größere Rolle, bzw. nimmt mehr Zeit ein: Skateboarding oder Musik?


Momentan ist es erster Linie Musik, aber wie es nun mal ist: Einmal Skateboarder, immer Skateboarder. Komplett aufhören steht nicht zur Debatte, aber die Spots sind mittlerweile kleiner und smoother geworden, haha.

Carride / Foto: Valentin Jesske

Und nun…die berühmten letzten Worte/Shout-outs

Erstmal dir einen großen Dank für dein Interesse an mir und natürlich meiner Band Moor und alle, die das aktuell mit uns zusammen auf die Beine stellen.
100% Skateboarder!

 


Danke für das Gespräch Ercüment!

 

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