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Culture

Konnis Sticker Archives – 80’s

Bock auf ein wenig Skatehistorie? Konni Gräfner hat einer der größten Stickersammlungen Deutschlands - hier seine Favourites aus den 80er Jahren.

Text & Fotos: Konstantin (Konni) Gräfner

Sticker gehören wie kaputte Schuhe, gebrochene Decks und aufgeschürfte Haut seit jeher zum Skaten. Man findet sie überall – ob auf dem Deck, an Skatespots oder einfach am Kühlschrank –  Aufkleber sind schon lange eine weitere Möglichkeit für Skater ihrer Kreativität freien Lauf zu lassen. Und auch wenn inzwischen jede Skatebrand einen gutbezahlten Marketingmanager hat, der die letzten Instagramklickzahlen des Unternehmens besser aufsagen kann, als ein Griptape aufzuziehen, sind Sticker als Werbefläche für alle Firmen immer gleich wichtig geblieben. Und so produziert seit jeher so gut wie jede Brand der Industrie fleißig Aufkleber, die mit den verschiedensten Farben, Logos, Schriftzügen und Malereien gespickt sind. Auch für Künstler wie Jim Phillips, Sean Cliver, Todd Bratrud, Ed Tempelton, Evan Hecox, Mark „The Gonz“ Gonzales und natürlich Stefan Marx sind Sticker ein ganz eigenes Format, für das es sich zu lohnt, Artwork zu designen.

Die abgedruckten Motive sind meist mit einer teils lustigen, teils provokanten Message versehen. Manche Logos sind inzwischen sogar weit über das Skateboarden hinaus bekannt geworden, so zum Beispiel der Ripper von Powell Peralta, die Screaming Hand von Santa Cruz oder das Iron Cross von Independent, die alle ihren Ursprung in Stickerdesigns hatten.

Der berühmte „Screaming Hand“ – Sticker von Santa Cruz

Viele Skater besitzen den berühmten Schuhkarton oder zumindest eine Schachtel mit diversen Aufklebern, die er oder sie über die Jahre hinweg gesammelt hat, und einfach zu schön findet, um sie zu verkleben. Bei mir fing es mit einer ganzen Serie an Stickern an, bei der ein paar gefehlt haben und die ich vervollständigen wollte, und wodurch ich nach und nach Spaß am Sammeln gefunden habe. Anfangs habe ich immer in Skateshops nach Stickern gefragt oder sogar welche dort gekauft, ansonsten bin ich natürlich immer bei Skatedemos und Contests an Sticker gekommen. Der richtige Startschuss für meine Sammlung war dann aber die Bright Messe in Frankfurt, da die Sticker der dort ausstellenden Firmen meistens über Facebook Sammlergruppen weltweit getauscht wurden und ich somit online auf Sammler Communities gestoßen bin. Eine Plattform, die schon immer beliebt war, um Sticker zu kaufen und zu verkaufen, ist ebay, wobei sich der Markt dort schon unfassbar verändert hat. Vor ca. 15-20 Jahren hat man teilweise hunderte Sticker für wenig Geld bekommen, heute kann es sein, dass man einzelne, gefragte Aufkleber nicht mehr unter 80 Euro bekommt.
Einige Freunde und Bekannte unterstützen mich außerdem bei der Erweiterung meiner Sammlung.

 

Aktuell besteht meine Sammlung aus einigen 10.000 Exemplaren verschiedener Skatesticker.
Die Sammlung ist in Briefmarkenalben sortiert und eingeordnet. Sämtliche Firmen oder Marken sind dabei vertreten – von A wie Adio bis Z wie Zero findet sich darin alles, was mit Skateboarden zu tun hat. Falls jemand so eine Sammlung hat und sie loswerden will:
-> Man findet mich auf Facebook oder Instagram: @skatesticker.

Sticker der 80er

Die 80er Jahre sind eine Zeit, in der viele Skateparks in den Staaten dem Erdboden gleich gemacht werden und Skateboarden seit dem zweiten Boom in den 70er Jahren in Amerika die erste Talfahrt erlebt, nur um danach umso populärer zu werden. Aus organisierten Contests in Skateparks werden private Backyard Sessions, aus Concrete Bowls werden Vertramps aus Holz, Streetskateboarding wird Mitte der 80er Jahre immer populärer und die berüchtigte Bones Brigade von Stacy Peralta rund um Tony Hawk und Steve Caballero battelt sich mit den Jungs aus dem Alva Team rund um Christian Hosoi. Aus den 80er Jahren stammen jedoch nicht nur legendäre und grundlegende Tricks (Alan „Ollie“ Galfand erfindet unter anderem quasi ausversehen den Ollie, Rodney Mullen entwickelt daraus die ersten Kickflips, Steve Caballero macht Caballerials), sondern auch Artwork, das unsterblich geworden ist. Hier ein paar charakteristische Sticker aus dieser Zeit:

Der schon damals kontroverse Künstler Craig Stecyk, der für die in den 80er Jahren revolutionären Werbeanzeigen der Bones Brigade verantwortlich war, hat sich mit seinem Symbol "Rat Bones" überall verewigt. Stacy Peralta hat die dann zu "Veto Rat" umgetaufte Grafik das erste Mal 1983 bei Powell Peralta übernommen und damit Boards, T-Shirts und Sticker designt.
Summertour 1987 der berühmten Bones Brigade. Im selben Jahr ist auch das wohl umstrittenste Movie von Powell Peralta herausgekommen – „The Search for Animal Chin“. Wer Steve Caballero, Tony Hawk und den Rest der Bones Brigade in einem leicht homoerotischen, aber definitiv unterhaltendem Streifen sehen will, sollte mal reinschauen. Die Tour hat damals in den Staaten, Hawaii, Nevada und Kalifornien die local spots abgeklappert.
DTS, bekannt als Dogtown Skates, hat Eric Dressen, der 1987 und 1988 Street World Champion wurde, einen Aufkleber gewidmet. Ein Board gab es zu dieser Grafik leider nicht.
Von Gordon and Smith (G&S) ist der 1989 produzierte Aufkleber mit der Ratte und dem bekannten G&S Logo. Diese Ratte findet man immer noch oft in den Grafiken von G&S als „Skate Rat“. Die Marke G&S stammt übrigens aus San Diego und brachte mit dem Warp Tail von Stacy Peralta eins der meistverkauften Pro Models aller Zeiten auf den Markt.
Das "Rob Roskopp Face" ist einer der bekanntesten Grafik von Santa Cruz Skateboards aller Zeiten -  dieser Sticker von 1987 ist nicht mehr aus der Skateboardgeschichte wegzudenken.
Diese etwas unbekanntere Grafik namens „Mutant City“ des Santa Cruz Fahrers Corey O’Brien ist aus dem Jahr 1989. Der Künstler Daniel Clowes gab später zu, dass er selbst nie auf einem Board gestanden ist. 
Rodney Mullen, der wohl berühmteste und damals erfolgreichste Freestyle Skateboarder, der mit 13 Jahren ein Teil der Bones Brigade war, hat für Powell Peralta dieses Kunstwerk von dem berühmten Vernon Courtlandt Johnson im Jahr 1986 anfertigen lassen.
Dies ist ein Sticker von Chris Cook aus dem Alva Team. 1986 hat sich Chris mit der abstrakten Kunst auf seinem Board und natürlich diesem Sticker verewigt.
OJ Wheels ist seit 1980 bekannt für ihre orangefarbenen Rollen. Genau dieses Orange findet man auch schon immer in ihrem Logo.
Sean Goff's „The Ghost Train“ von Deathbox Skateboards aus dem Jahr 1988 ist ein wahres Gemälde, das unter Deathbox Liebhabern sehr begehrt ist. Sean Goff macht übrigens immer noch die Bowls in UK unsicher.
Das Pro Model von Jason Jessee von Santa Cruz im Jahr 1988 war eines der beliebtesten Pro Models aller Zeiten. Die „Neptune“ Grafik ist nicht nur den alten Ridern bekannt! 
„The Phoenix“ strahlt heute noch wie vor 40 Jahren in einem stechenden Neongrün. Die Brand Gullwing Trucks sind natürlich nicht aus der Skateboardhistorie wegzudenken.
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