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Jeff Grosso Interview

Jeff Grosso ist einer der großen Namen in der Halfpipe-Szene der späten 80er. Der Erfinder des Roastbeef-Grabs und eine Handplantmaschine, die sich in vertikalen Wannen aus Beton bis heute am wohlsten fühlt. An der Seite von Hosoi, Hawk, Gator und Co. jettete er um die Welt und genoss das Leben in vollen Zügen. Anfang der 90er wurden die Rollen kleiner, die großen Rampen uninteressant und Jeff wendete sich diversen Rauschmitteln zu. Sein Skateboard hat er in den letzten 20 Jahren nie zur Seite gelegt, aber in der Zwischenzeit hat er der dunklen Seite komplett den Rücken gekehrt. Back on track mit der Unterstützung von Vans und Anti Hero ist er wieder überall präsent, und sollte euch spätestens seit seiner „Loveletters“-Show ein Begriff sein.

[Interview & Photos: Oli Tielsch]

Hi Jeff, wie geht’s dir?
Bestens! Wir sind in Italien am Strand, was will man mehr?

Ich hab dir unsere neue Ausgabe mitgebracht mit deiner neuen Ad! Warst du früher eigentlich mal zum Mastership in Deutschland?
Ja, zwei Mal, ’88 und ’90 oder so. Ich hab viel zu viel Bier getrunken und bin fast von deutschen Bundeswehrsoldaten verprügelt worden, weil ich einen Fischerhut auf hatte! Wir waren in einer Bar und da kam dieser Typ zu mir und meinte, ich solle den Hut abnehmen, weil das ein Bauernhut sei. Aber ich hab gesagt: „Nein, mach ich nicht!” Die anderen Deutschen, die mit uns unterwegs waren meinten dann aber zu mir, „Mann, nimm den Hut ab!“, weil der Typ einen Haufen seiner Bundeswehr Kumpel dabei hatte. Also hab ich ihn abgenommen, mich entschuldigt und mich grinsend verpisst. Die wollten einfach nur saufen und sich prügeln, aber schlussendlich ist nichts passiert.

Bist du damals öfter durch Europa getourt oder bist du nur zum Mastership gekommen?
Ich bin nach Münster gekommen, aber ich kann mich nicht mehr genau daran erinnern, weil ich viel getrunken hab zu der Zeit. Das Bier ist super bei euch. Zu gut für einen Amerikaner. Ich bin jedenfalls den Park gefahren und war bei diesem Snakerun – dort hab ich auch betrunken im Busch gepennt.

Du meinst Berg Fidel?
Ja genau!

Der ist gerade frisch renoviert worden. In zwei Wochen wird dort eine Eröffnungsfeier stattfinden, auf der Duane Peters auftritt.
Cool!

Bei uns steht gerade die 300. Ausgabe an und wir durchwühlen einen Haufen alter Magazine. Kannst du dich noch an Claus Grabke erinnern? Du warst ja zusammen mit ihm auf Santa Cruz.
Na klar, ich bin auch noch mit Ralf Middendorf und Florian Böhm geskatet.

Du hast also Anfang der 80er mit Skateboarden begonnen?
Ich hab sogar schon 1977/78 angefangen zu rollen! Richtig ernsthaft dann etwa ab 1980/81. Pro wurde ich ’86 und blieb es bis 1991/92 – das war die Zeit, in der Streetskaten groß wurde und alles andere gekillt hat. Ich hab dann ein paar Jahre ziellos dahingelebt. So zehn bis 15 Jahre. Möglicherweise auch 15 bis 20 Jahre. Dann hab ich irgendwann beschlossen, dass ich meine Sachen geregelt kriegen muss. Ich bin zwar die ganzen Jahre geskatet, aber hab eben auch viel gesoffen und Drogen genommen. Hab mich wie ein Arsch aufgeführt.

Wie alt warst du 91?
Ich bin 1968 geboren, ’91 war ich also 23. Ich bin gerade 43 geworden. Ich glaube, Claus ist ein paar Jahre älter als ich. Wusstest du, dass er den Fingerflip Lien to Tail erfunden hat?

Sowas hab ich schonmal gehört, du hast ja auch selbst einen Trick erfunden. Ich hab gelesen, dass der Roastbeef Grab deine Erfindung ist, oder?
Ja, leider.

Mitte der Neunziger gab es in unseren Breitengraden die Unart, durch die Beine geflippte Frontside Flips per Roastbeef zu grabben. Was hältst du als Erfinder davon?
Man sagt mir nach, dass ich einen der schlimmsten Tricks in Skateboarding erfunden habe. Ich nehme das hin. Weißt du, ich hab eigentlich versucht, Stalefish Grabs zu lernen. Es war zu der Zeit, als Gonz den Stalefish erfunden hat und Jason Jesse, Ich, Hosoi und das ganze Santa Cruz Team in London waren und diese metallene Rampe gefahren sind. Jason hatte gerade Stalefish Grabs gelernt und machte sie kopfhoch, also wollte ich die ebenfalls lernen. Gonz war auch da und wollte sie uns allen beibringen, aber anstatt hinter meinen Fuß zu greifen, hab ich immer durch meine Beine gegrabbed. Ich hatte schlichtweg irgendeine Blockade und konnte einfach nicht hinter meinen Fuß greifen.

Hast du dem Trick dann auch den Namen gegeben?
Ich hab den Trick erst mal nicht wirklich benannt, aber ‚gross‘ von meinem Namen abgeleitet ging ja schon in die richtige Richtunge. Dann druckte Thrasher ein Photo von dem Trick und nannte ihn einfach „Roastbeef“, wegen Stalefish – Fish – Roastbeef und so – jedenfalls war ich ziemlich angepisst, dass sie einfach einen Namen erfanden, aber seitdem nennt ihn jeder Roastbeef.

Thrasher hat also seine Machtposition ausgenutzt.
So ungefähr. Aber jedes Kid, dass im Skatepark einen Roastbeef macht – das bin ich.

Kannst du selbst immer noch welche hinlegen?
Gelegentlich. Nicht so oft, wie ich gerne möchte, aber hier und da kann ich schon noch einen rausschleudern.

Du hast von Hosoi und all den Jungs erzählt. Wie war es, damals in den 80ern ein Rockstar zu sein?
Es war nicht ganz so krass, wie es im Nachhinein verklärt wurde, aber jeder hatte Spaß, alle machten gutes Geld und gaben es auch aus. Wir verdienten zwar nicht so viel wie echte Rockstars, aber wir gaben es aus, als wären wir welche. Im Grunde hatten wir aber alle Schulden. Christian [Hosoi, Anm. d. Red.] flog um die Welt und verbrannte das Geld nur so. Aber die Realität war: das Business war in einem Tief. Ich rannte rum und benahm mich wie ein Idiot, konnte aber trotzdem meine Miete nicht bezahlen.

So lange ihr also auf Tour wart, hattet ihr jemanden, der eure Eskapaden bezahlte – und wenn ihr dann zuhause wart, herrschte Ebbe.
Genau, dann kam die Realität zurück.

Als deine Karriere in den frühen 90ern endete, kam das plötzlich für dich, oder hast du die Bewegung hin zum Streetskaten schleichend wahrgenommen?
Es zeichnete sich ab. Es war offensichtlich, dass es in eine andere Richtung gehen würde. Was soll ich sagen? Wenn du einem 17-Jährigen sagst, er ist der König der Welt, dann bekommt er ziemlich leicht Größenwahn. Viele von uns waren damals vollgepumpt mit einem Haufen Scheiß. Wie viele andere dachten auch wir, wir wären unzerstörbar und dass, was wir sagten und machten, etwas zählen würde, dass die Welt nicht ohne uns funktioniert. Aber im Endeffekt war es unwichtig, was wir sagten und machten. Jemand anderes hat die Fäden gezogen und entschieden, dass sich Skateboarding in eine Richtung bewegen sollte, die eben nichts mit uns zu tun hatte. Und wir konnten entweder versuchten uns anzupassen – was einige taten – oder man konnte eben verschwinden. Meine Lösung war die Illusionen hinter mir zu lassen, in die Bar zu gehen, Drogen zu nehmen und den Mädchen hinterher zu jagen. Ich lebte quasi in der Bar und fuhr Skateboard, wie ich Skateboard fahren wollte; also Vert, was am aussterben war. Contests haben mich kaum mehr interessiert und wir wurden auch nicht mehr eingeladen, weil wir Skateboarding in einem schlechten Licht dastehen ließen. Wir waren ein Haufen dreckiger Punk-Rock-Freaks mit denen die Veranstalter nichts zu tun haben wollten. Sie wollten saubere Sportveranstaltungen ähnlich wie Olympia, also entfernte sich das alles immer mehr von uns. Manche wurden eben erwachsen, machten ihre Abschlüsse, bekamen Kinder und nahmen Jobs an und manche gingen in die Bar. Das ist es was wir taten. Für mich war es eine harte Phase. Es fiel mir schwer, Verantwortung für mich selbst zu übernehmen. Ich hab 15 bis 20 Jahre dafür gebraucht. Ich wanderte ins Gefängnis und musste ins Krankenhaus eingeliefert werden, weil ich fast daran zu Grunde gegangen wäre. Das volle Programm eben.

Wie ist es gekommen, dass du so tief in diesem Sumpf versackt bist?
Es gibt da diese Stimme in deinem Hinterkopf, die wahrscheinlich jeder in solch einer Situation hat, die dir sagt, dass du gerade alles verpeilst. Die sagt „Du bist ein Haufen Scheiße, du kannst das nicht machen. Du bist besser als das“. Was mich zum Skaten brachte, war, dass man es alleine machen konnte. Es ist keine Team-Sportart. Du gehst aus der Haustür und kannst loslegen und es hängt nur an dir, ob du einen Trick schaffst oder nicht. Ich verallgemeinere vielleicht, aber Menschen denen so etwas gefällt, sind oftmals nicht besonders selbstsicher. Ich meine, schau dir die ganzen Skateboarder an, denen Morrissey gefällt und The Smiths und sowas. Deshalb war auch Punkrock so beliebt unter Skatern: Weil Punkrock wie eine große Gruppenumarmung für alle Wirrköpfe war. Du fühlst dich zwar unsicher, aber mit deinem Skateboard kannst du dieses Gefühl vertreiben. Und wenn das weg ist, dann versuchst du mit anderen Dingen dieses Hochgefühl herzustellen. Aber egal wie abgefuckt mein Leben dadurch auch wurde, ich hatte – auch wenn sich das blöd anhört – immer ein Paar Vans an meinen Füßen und ein Deck in meinem Zimmer. Meine Klamotten bekam ich von meinem Drogendealer oder von irgendwem, aber ich hatte immer ein Paar Vans und ein Skateboard.

Was ist mit der körperlichen Seite an der Sache? Dein Körper hat dadurch sicher stark abgebaut.
Der Punkt war: Solange ich ein oder zwei Mal die Woche skaten gehen konnte, war der Rest für mich okay und das hab ich immer irgendwie hinbekommen, ohne mich mit dem ganzen anderen Mist einschränken zu müssen. Und als es Zeit wurde erwachsen zu werden, gab es Leute die mich unterstützt haben, die mich bei ihnen wohnen ließen und mir einen Job gaben.

Waren das alles Leute aus der Skateszene?
Nein, gar nicht. Skateboarding hatte mir komplett den Rücken zugedreht. Sogar für meine engsten Freunde, die Skate-Companies betrieben, war ich als Mitarbeiter nicht mehr tragbar. Ich wollte auch nie wirklich in der Skate-Industrie arbeiten. Ich liebe es zu skaten und wenn du den ganzen Tag mit Skateboarding zu tun hast, dann ist das Letzte was du tun willst, wenn du von der Arbeit nach Hause kommst, skaten gehen. Da willst du lieber mit Freunden raus, um was trinken zu gehen oder dich in ein Cafe zu setzen. [überlegt] Ich wusste lange nichts mit mir anzufangen. Wusste nicht, was erwachsene Männer in ihrer Freizeit machen. Manche gehen golfen oder machen alle möglichen verrückten Sachen, aber ich bin kein Golfer, ich bin kein Jogger, ich bin vieles nicht. Ich bin ein Skateboarder. Also arbeite ich und nach der Arbeit gehe ich skaten. Nicht jeden Tag, ab einem gewissen Alter kann man nicht mehr jeden Tag zehn Stunden fahren. Aber so drei bis vier Mal die Woche komme ich aufs Brett und versuche mir dabei nicht weh zu tun.

Hat sich dein Skaten durch einen regelmäßigen Tagesrhythmus verbessert?
Ich würde nicht sagen „verbessert“, ich meine, ich kenne Typen … Chris Miller ist das perfekte Beispiel. Er fährt jetzt besser, aber er würde nicht sagen, dass er sich verbessert hat. Aber ich finde, er fährt besser denn je. Hat er früher mehr Tricks gemacht? Vielleicht. Hatte er mehr Consistency? Keine Ahnung. Der Typ ist schlicht phänomenal gut. Oder nimm Steve Caballero! Einige dieser älteren Kerle rippen einfach. Es ist einfach anders. Früher hast du dich in die Rampe geballert und gemacht was immer du wolltest. Jetzt braucht es etwas mehr Zeit. Bäuche stehen im Weg, Männerbrüste stehen im Weg. [lacht]

Wenn man sich eure Legends-Crew ansieht, dann sieht man dieselben Fahrer wieder, die auch schon in den 80ern aktiv waren. Es wirkt fast, als hätte jemand die ganzen Leute in die Zukunft gebeamt. Warum passiert das jetzt erst? In den 15 Jahren davor hat sich ja kein Schwein dafür interessiert, oder?
Als damals diese ganzen Kids, die ganzen Girl-Jungs, Jason Lee und das Blind Team, all die World Industries Kids bekannt wurden, die Sean Sheffeys, die Mark Gonzales‘, haben sie Skateboarding übernommen und ihr Motto war „Es gehört jetzt uns. Ihr seid die alten Säcke, wir sind die neue Macht.“ Sie brachten eine komplett andere Form ins Skateboarden. Über Nacht gab es eine ganz neue Art des Skateboarding, mit völlig neuen Tricks. Man fasste sein Board nicht mehr an und alle imitierten Rodney Mullen.

Ein ganz neues Bild von Skateboarding.
Genau. Heutzutage wirft sich jeder Treppen hinunter und springt auf Rails. Ich habe mit Arto Saari darüber gesprochen und er meinte, diese Art Skateboarding kann man nur zwischen 18 und 24 bringen. Schon bald danach macht der Körper den Missbrauch, den Skaten auf diesem Level und das Pro-Skater-Dasein heutzutage mit sich zieht, nicht mehr mit. Und glaub mir, Arto weiß wovon er spricht, wenn er sagt, dass du nur diese kurze Zeitspanne hast, um dich zu etablieren und die entscheidenden Videoparts zu filmen. Danach gehts nur noch ums Neuerfinden deines Stils. All diese Jungs, Mike Carroll oder wie sie alle heißen, ich liebe sie, aber sie sind mittlerweile alle in ihren 30ern. Sie schmeißen sich keine Treppen mehr runter. Keiner fährt mehr auf dem Level, das früher nötig war, um sie auf die professionelle Ebene zu heben. All diese Jungs sind jetzt alt, aber immer noch im Game. Jetzt hast du einen Haufen Typen, die Ditches fahren. [lacht] Ditches sind plötzlich super angesagt. Auf der ganzen Welt werden Skateparks gebaut, das Transition-Skaten ist zurück und all die Streetskater fahren jetzt plötzlich Tranny, weil es einfacher ist für den Körper, als sich Treppen hinunter zu ballern. Sie wissen, sie können das nicht mehr. Also gehen sie auf „Beauty and the Beast“-Tour und fahren Transition und Miniramps. Sie können das machen und immer noch Pro sein. Aber die Kids sind all die Fahrer gewohnt, die sich Ledges und Rails hinterwerfen und denken jetzt, das wäre ein neues Ding. Sie wissen nicht, dass das „altes“ Skateboarding ist. Für sie ist das neu, aber sie finden das alles cool. Deshalb hat man jetzt eine Generation, die alles fahren kann was sie will. Es gibt nicht mehr verschiedene Cliquen. Der Kreis schließt sich. All das ist Skateboarding.

Skateboarding ist heutzutage toleranter.
Absolut. Es gibt ja auch immer noch Skateboarder die sagen: „Ich fahre nur Flatland!“

Stimmt, aber man hat jetzt eine größere Bandbreite. Es gibt die Brands aus der Deluxe Distribution, es gibt die Girl-Crew – eben ganz viele verschiedene Arten von Skateboarding.
Mittlerweile wird so viel Transition gefahren, dass es wieder akzeptiert ist. Du kannst fahren was du willst und musst nicht eine bestimmte Art von Tricks machen.

Wenn man sich die Kids heutzutage ansieht, dann zeigt sich, dass sie fast alles fahren können. Sean Malto etwa kann Rails und Transition gleichermaßen skaten.
Genau und er hat einen absolut großartigen Style dabei!

Wie ist es eigentlich zu deiner aktuellen Kooperation mit Vans gekommen?
Sie haben meine alten Ads gesehen und fanden sie witzig. Als die „Off the Wall TV“-Website dann losging, meinten sie „Hey, lasst uns Grosso eine Show geben!“ So eine Art Talkshow, wo man rumsitzt und Interviews führt. Also holten sie mich zu sich und sprachen mit mir darüber, aber ich meinte nur: das ist dämlich, ich will das nicht machen – Ich habe keine Zeit dafür. Ich habe einen Job, ich habe eine Frau. Aber sie wollten unbedingt, dass ich das mache. Und nunja – ich meine, es ist Vans – also habe ich gesagt: „Okay, ich mache alles wenn ich euch damit helfen kann. Aber wie wär’s mit ,Loveletters’? Jeder macht Interviews, aber man erfährt fast nie, warum jemand Skateboarding so sehr liebt!“ Also führen wir Interviews mit Leuten, die darüber sprechen was sie zum Skaten gebracht hat und warum sie es so lieben.

Wird die Show weitergehen?
Wir planen gerade für die zweite Staffel. Und weil ich es bin und es meine Show ist, waren die ersten Folgen eine Art Geschichtsstunde. Weil das alles vergessen war. Über Nacht war plötzlich alles vergessen, was vor Streetskating kam. In der Art: „Alles, was vor den 90ern passiert ist, ist vorbei. Fuck it. Lasst es in Frieden.“ Aber ich dachte mir, alle machen den ganzen Tag lang Backside Smithgrinds, und nicht einer verdammt nochmal weiß, warum er Backside Smithgrind heißt. Deshalb wollte ich zeigen wer ihn erfand, wie krass der Typ war. Also machten wir einen Loveletter darüber.

Was sicher auch geholfen hat, um die alten Zeiten wieder ins Gedächtnis zu rufen, ist Youtube. Gibt man etwa deinen Namen ein, so findet man zig Videos. Noch vor ein paar Jahren hätte man nicht so einfach deine Parts ansehen können, weil viele ihre alten VHS-Kassetten längst weggeworfen hatten.
Das ist der andere Punkt. Wir alle werden erwachsen und bekommen Kinder und irgendwann sind die Kinder groß genug um zu skaten und dann können die Väter wieder anfangen, mit ihren Kindern zu rollen. Dann schauen sie sich wieder ihre ganzen Videos an, downloaden sich die ganzen Youtube-Clips und fangen an, die alten Boards zu sammeln. Und mittlerweile gibt es eine Menge Väter, die zu Skatenerds werden, weil ihre Kinder sie wieder darauf gebracht haben. Wie bei einem meiner besten Freunde; sein Sohn ist 14 oder 15 Jahre alt und macht Kickflip Frontside Boardslide an Zehn-Stufen-Rails. Und wir sitzen daneben und der Junge denkt, wir sind ein paar Idioten. Er sagt: „Ihr Typen seid alt!“ – aber gleichzeitig weiß er, dass wir es als Erste gemacht haben.

Wie bei Steve und Alex Olson.
Genau, das sind zwei Generationen. Das ist es, was wir mit meiner Show versuchen: Ein paar kleine Geschichtslektionen zu geben. Nicht dass wir behaupten, das wäre die alleinige Wahrheit. Wir wollen bloß Anstöße geben und sagen: „Hey, check das mal aus!“

Machst du die Show bzw. die Arbeit für Vans jetzt hauptberuflich?
Nein, ich habe einen ganz normalen Job. Es wäre großartig, wenn ich wieder Pro wäre und damit meine Rechnungen zahlen könnte, aber es bringt zumindest ein bisschen extra Geld und es macht Spaß. Ich würde es auch ohne Bezahlung machen. Ich meine, sie sagen: „Hier ist das Ticket, flieg nach Italien!“ Wer würde da nein sagen? Aber im Grunde bin ich einfach ein Skateboarder. Das ist es was ich tue. Sponsoren, Geld, das ist mir egal. 50-50’s, die will ich machen, darum geht’s mir. Ich mag es wirklich, 50-50’s zu machen!

Kannst du dich eigentlich noch an unser Mag erinnern?
Ich glaube, ich hab sogar noch ein paar Monster-Ausgaben von früher. Noch ganz in schwarz-weiß und nur Tranny und gnarly shit! Ich hab den Großteil meiner Sachen auf Reisen verloren, aber ich hab immer noch diese Schachtel mit alten Magazinen drin. Da hab ich auch ein paar Monster, alte Skateboarder und solche Sachen. Warum schleppe ich das eigentlich seit 27 Jahren rum? Ich hab nicht mal mehr eines meiner alten Boards!

Versuchst du nicht, die wieder aufzutreiben?
Die kosten zuviel Geld. Wenn ich jemanden seh, der eines hat und ihn frage, ob er es mir gibt, dann sagt der: „Nein, verdammt!“ Weißt du was es mich kosten würde diese ganzen Decks wieder zusammen zu bekommen?

Ich hab diese Geschichte gehört, dass Jason Lee sein Board für 4000 Dollar gekauft hat.
Ja genau. Weil es da draußen wohl niemanden gibt, der kommt und sagt: „Hier hast du dein Board zurück.“ Es ist zwar schmeichelhaft, dass es Menschen gibt, denen diese Dinger soviel wert sind – aber ich für meinen Teil finde, sie sind garnichts wert.

Jeff hat in den letzten 30 Jahren nicht viel an seinem Set-up verändert. Statt Santa Curz steht heute Anti Hero drauf, aber die Raisl sind die selben, wie auch sonst soll man 7 Meter lange Boardslides in Pools machen?

Naja, die Leute verdinden damit eben meistens gute Erinnerungen an die Anfänge, ihre Kindheit. Ich hab auch sofort nach dem Vision Tom Groholski Board gegoogelt, nachdem ich ihn in deiner Show wiedergesehen hab…
Cool, wir machen übrigens eine Tom-Groholski-Folge in den neuen Loveletters! Sein Vater hat uns einen Haufen Videos und Photos geschickt und uns erlaubt, das alles zu verwenden. Wir werden auch eine Show über Jim Phillips machen. Es wird wohl wieder hauptsächlich um die 80er gehen, wer hätte das gedacht!

Wow, ich freu mich drauf. Danke für das Interview Jeff!

Danke für den Support an Vans, schaut euch Jeff’s Show hieran!

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