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Ich muss nicht rausgehen und Stufen springen – Shane O’Neill Interview

Der Australier Shane O’Neill gehört zur Elite der absoluten Top-Pros. Er ist auf den vorderen Rängen der Street League zu finden, hat im Nike „Chronicles“ Video gerade wieder einen großartigen Part abgeliefert und ist dafür bekannt, dass er die umöglichsten Tricks first-try mit höchster Präzision performen kann. Wir wollten nun beim Treffen in Berlin wissen, auf was es ihm wirklich beim Skaten ankommt und von wem er denn Fan ist?

shane O’Neill

[Interview: Stefan Schwinghammer | Fotos: Oliver Tielsch]


English Version

Hi Shane, meine erste Frage stammt von meinem Mitbewohner. Er hat mich genötigt dich zu fragen, ob in deinem Berrics Neujahrsclip wirklich alles first try war?
Ja, das war first try, da sind ja auch einige sketchy Tricks drin.

Nach diesem Start, was sind deine weiteren Pläne für 2014?
Momentan gehe ich hauptsächlich auf Trips für Nike und fahre Demos und gebe Autogrammstunden. Aber ich filme auch an einem Thrasher Part. Es wird ein Part für Thrasher, Skate Mental und Monster. Sie wollten alle, dass ich einen Part für sie filme. Also mach ich nach dem Nike Video einfach weiter und filme einen neuen Part.

Wann wird er rauskommen?
Wahrscheinlich in ein paar Monaten, denn ich hab schon während dem Nike Video immer mal wieder dafür gefilmt. Es ist cool mit dem filmen weiter zu machen, nachdem ich mich so reingehängt habe für den Chronicles Part, um da einfach anzuschließen. Das ist gut, eine gute Zeit.

Du hast Verpflichtungen deinen Sponsoren gegenüber, filmst Videoparts, bekommst Magazine Coverage, skatest Street League. Wo liegt da dein Fokus? Ist ein Videopart immer noch das Wichtigste für dich?
Klar, für mich zählen nur Videoparts. Ein Part ist die einzig wichtige Sache. Demos und Autogrammstunden sind ziemlich leicht. Ich skate einfach ein bisschen rum, aber ein Videopart ist schwierig und ich will nicht jedes Mal wieder das gleiche bringen. Ich versuche mich weiter zu entwickeln, um sie stetig besser zu machen. Was Contests angeht – ich bin eigentlich gar kein Contest Skater. Ich mag die Street League, aber das passiert einfach irgendwie. Als ich Pro wurde bin ich da reingerutscht und ich hab Spaß dabei. Es ist gut um neue Tricks zu lernen und meine Sponsoren zu repräsentieren. Aber für mich zählen Videoparts. Wenn ich am Ende zurückblicke werde ich mich fragen: Was hab ich denn tatsächlich gemacht? Kickflip Frontboard auf jedem Contest – wen interessiert das? Mich nicht!

Kickflip Frontboard auf jedem Contest – wen interessiert das? Mich nicht!

Aber hat die Teilnahme an einem Contest wie der Street League dein Skaten verändert? Trainierst du spezielle Tricks, um gut abzuschneiden? Hast du etwa den Switch Double 360 Flip als Geheimwaffe für die Street League gelernt?
Ich konnte den schon immer im Flat und hab dann einfach angefangen ihn Stufen runter zu machen. Dann hab ich ihn in einem Street League Contest gemacht und alle waren scheinbar begeistert. Man kann sagen, die Street League ist generell gut für mein Skaten, weil ich da sehe, was die anderen machen und auf welch verrücktem Level sie sind. Das hilft sich selbst zu pushen und besser zu werden und das verbessert auch deine Videoparts. Du musst dir genau überlegen, welche Tricks du machst. Manche machen immer wieder die gleichen Tricks, aber ich versuche, so sehr mir das möglich ist, das nicht zu tun, denn sonst wird es langweilig für die Zuschauer.

Es scheint, dass du jeden möglichen Trick beherrschst. Gibt es Tricks die du nicht kannst?
Klar, haufenweise. Die Basics gehen schon, aber wenn es um technische Curbtricks geht, gibt es eine Menge die ich nicht kann und auch nicht lernen könnte, aber ich kann jetzt nicht aufzählen, welche das genau sind.

Hast du welche im Kopf, die du lernen möchtest?
In letzter Zeit fahre ich viel Transition. Ich mag es, Leute zu sehen, die einfach flowen und kleine Backside Airs machen. Ich will das auch können. Nur so zum Spaß, das wäre cool. Ich hoffe ich freunde mich noch mehr mit Transitions an.

In deinem Nike Part skatest du einige Flatrails. Wie bist du darauf gekommen, denn es ist ja ein eher ungewöhnliches Obstacle für einen Videopart?
Ich skate die einfach am allerliebsten, das ist super! Es ist viel schwieriger als Curbs und was Handrails betrifft, das ist noch einmal eine ganz andere Hausnummer. Das tut richtig weh. Also versuche ich mein Glück an den Flatrails.

Ich nehme an du musst dir auch genau überlegen, welche Tricks du machst. Du kannst dich schließlich nicht in der ersten Woche, in der du filmst, völlig zerstören und dann für ein Jahr verletzt sein.
In gewisser Weise stimmt das, aber mit der Art wie ich es mag zu skaten, bzw. wie ich skate seit ich angefangen habe, habe ich mich nicht in eine Position gebracht, in der ich ein 25 Stufen Handrail skaten muss. Ich habe einfach eine gute Zeit, wenn ich skate. Ich muss nicht rausgehen und Stufen runterspringen. Ich mach das vielleicht einmal im Jahr, nur für das Video. Wenn ich so was in meinem Videopart haben möchte, dann muss ich schon genau überlegen, wann ich das mache. Aber ich mag es eher Curbs und kleinere Sachen zu skaten. Das Andere ist wie ein Rausch. Das ist nur Adrenalin. Ich werd mich nicht kaputtmachen, nur um noch eine Stufe mehr per Switchflip zu springen.

Was ist für dich das Beste am Skaten?
Nicht tun zu müssen, was irgendwer gerne von dir hätte. Egal was ist, du kannst skaten wie immer du möchtest. Wenn du bis in alle Ewigkeiten Miniramp fahren willst, egal. Es gibt keine Regeln, wie man was zu machen hat. Das steht dir frei.

Ich werd mich nicht kaputtmachen, nur um noch eine Stufe mehr per Switchflip zu springen

Ich mochte den Song in deinem Chronicles Part. Hast du den ausgewählt?
Ja, den hab ich gewählt. Ich hatte ein paar andere Songs im Kopf, aber das war hart mit den Musikrechten und mir gefällt der Song und The Cults sind eine coole Band. Am Ende wurde der Part damit ein bisschen anders als die anderen, aber ich mag ihn. Deshalb möchte ich auch noch einen Haufen mehr Videoparts filmen, weil ich nicht will, dass sie alle gleich sind.

Was ist generell so die Musik die du hörst?
Ich höre alles mögliche. Ich mag The Shins, die haben einen coolen Vibe. Ich mag auch viel Rap. Kendrick Lamar mag ich, weil er neue Styles in den Hip Hop bringt. Ich höre mir auch ältere Rapper an und das was sie zu sagen haben. Jay–Z und sowas. Die Leute feiern das vielleicht nicht so, aber ich mag auch Drake, weil er ebenfalls neue Styles bringt. Ich hör mir viele verschiedene Sachen an. Ich mag Pink Floyd, alles von ihnen. Das ist zeitlos. Ich liebe auch die Beatles. Ich besitze eine riesige Discbox von ihnen.

Hast du einen Lieblingssong aus einem Videopart?
Ich mag Heath Kircharts’ Song.

Nights in White Satin oder den Song aus seinem Workshop Part?
Die sind beide großartig. Ich hab seinen Transworld Part gestern erst geschaut. Der ist immer noch krass!

Bist du ein großer Heath Kirchart Fan?
Definitiv! Jeder sollte das sein! Er ist unglaublich. „Sight Unseen“ war eines der ersten Videos die ich hatte. Ich hatte es auf VHS Kassette und das werde ich nie vergessen. Es ist krass.

Letzte Frage: Was machst du jetzt als Nächstes?
Ich werde bis Freitag in Berlin bleiben, um mir die European Skateboard Awards anzusehen. Hoffentlich gewinnt einer meiner Homies. Und dann hoffe ich, dass ich im Sommer zurückkommen kann, um für den Thrasher Part zu filmen. Abgesehen davon, fliege ich nächsten Monat nach Australien und werde da einfach rumreisen.

Dann viel Spaß und Danke für das Interview!

shane o’neill

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