Luis Richter erklärt den Backside Boneless:
„Ich muss zugeben, dass ich den Backside Boneless zum ersten Mal in einem Tony-Hawk Spiel gesehen habe, wobei man den da nur in der unstylishen Variante machen konnte, nämlich stundenlang auf dem Coping rumzustehen. Ich hab dann aber ganz lange überhaupt nicht drüber nachgedacht, den Trick zu machen, da ich wenig Transition gefahren bin, allerdings habe ich zu der Zeit schon gerne Boneless und Grabs Treppen runter gemacht. Vor etwa eineinhalb Jahren hab ich an einer kleinen Holzquarter den Backside Boneless probiert, aber erst immer nur „to Tail“, weil ich mich nicht getraut habe, direkt wieder reinzuspringen. Das ist der schwerste Teil des Tricks. Um ihn zu lernen, empfiehlt sich eine kleine, nicht zu steile Quarter. Meinen vorderen Fuß stelle ich dann so ähnlich wie bei einem Heelflip, damit ich den Fuß gut vom Board bekomm und den hinteren so, dass ich das Board gut backside hoch ziehen kann. Wenn ich am Coping angekommen bin, setz ich den vorderen Fuß darauf ab und schiebe das Board mit dem hinteren Fuß weiter hoch, bis ich das Board hinterm Körper grabben kann, dann muss man sich nur noch überwinden, wieder in die Tranny reinzuspringen. Und wenn ihr dazu ein bisschen Motivation braucht, guckt euch doch mal Ben Raybourn oder Elijah Berle an, der in seinem Pretty Sweet Part sogar einen Backside Boneless to fakie an der Vertwall im Burnside Skatepark macht. Viel Spaß beim Üben und wenn ihr euren ersten gestanden habt, werdet ihr euch wie der krasseste Bowlmosher fühlen.“
[Seq: Hendrik Herzmann]
Fuß vom Brett, Hand ans Brett und ab dafür. So oder so ähnlich muss Garry Scott Davis im Winter 1979 gedacht haben, als er den Trick als Erster im Januar 1980 an dem Doctors Office Spot in Cincinnati, Ohio gemacht hat. Genau so wie zwischen der Idee und der Umsetzung Zeit verging, genoss auch die Namensgebung einen Prozess. Nach „front-footed frontside footplant“ benannte GSDs Freund, Robert Hamrick, den Trick nach seiner Lieblingspuppe Harry the Boneless One. Den ersten Boneless One in der Vert und den ersten Backside Boneless hat übrigens Steve Caballero um 1982 gemacht und landete damit auch gleich mit einem Foto im Trasher Mag. Nicht nur Steve, sondern auch Mark Gonzales machte schon in den 80ern Boneless Exemplare von bemerkenswerter Ausführung. Je mehr der Ollie in Mode kam, desto weniger Ansehen genoss der Boneless außerhalb der Rampe. Am Embarcadero der frühen 90er wäre man für einen Boneless One wahrscheinlich von James Kelch des Platzes verwiesen worden.
Brian Anderson war vor ein paar Jahren dann einer der ersten, die sich trauten, sich auf der Straße zum Board runterzubücken, um dann per Boneless in den Smithgrind am Handrail zu springen. Mit dem gefühlten Revival des Bowlskatens und einer neuen Generation von Skatern, die jedes Terrain zerlegen, kamen dann Leute wie Grant Taylor, Elijah Berle, oder auch Dylan Rieder ins Rampenlicht, die dem Boneless zu neuem Glanz verhielfen.
Die schönsten Exemplare des Boneless haben wir wie gewohnt hier für euch zusammengetragen.
Viel Spaß beim Üben!
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