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Skatesticker 90er

Culture

Konnis Sticker Archive – die Neunziger

Checkt Konnis favorite Sticker aus den 90ern - einer Zeit in der Streetskating Vert ablöste und kleine Firmen gegen die Größen der Industrie rebellierten.

Text: Ingo Dreckmann & Niklas Müller /// Sticker & Fotos: Konstantin (Konni) Gräfner

Die 90er Jahre waren eine Zeit des Umbruchs innerhalb der Skateszene. Streetskating löste das übermächtige Vertskating der 80er ab, Boards wurden schmaler, Rollen kleiner und die Hosen größer.
Und auch die alteingesessenen Firmen wie Powell-Peralta, Santa Cruz, Alva, Vision, etc.
sahen sich einer Masse an neuen, aufstrebenden Firmen gegenüber: World Industries, Blind, Alien Workshop, New Deal, Real und viele andere Brands mischten mittlerweile im Skatezirkus mit.
Um aufzufallen und zu provozieren waren auch die Board- und Stickerdesigns aus den frühen 90ern häufig selbst für heutige Standards ziemlich kontrovers. Man erinnere sich nur an die „Fucked up Blind Kids“, den „Napping Negro“, das „Censorship is weak as fuck“, das „Devil is King“ oder den „Hanging Clansman“, um nur einige Beispiele zu nennen.
Kaum eine Auseinandersetzung spiegelt dabei den Übergang von Vert zu Street, die Rebellion von kleinen Skatefirmen gegen die großen Brands besser wider, als der von Mark Gonzales gezeichnete „Dear George“ Letter:

Dear George Letter, Blind Skateboards, Foto: reddit
Dear George Letter, Blind Skateboards, Foto: reddit

Aber eins nach dem anderen: Wir schreiben das Jahr 1989 (symbolträchtigerweise natürlich das letzte Jahr der 80er Jahre), als ein gewisser Mark Gonzales Vision Skateboards verlässt und unter der von Steve Rocco geführten World Industries Brand seine eigene Firma gründet: Blind Skateboards sollte in den nächsten Jahren zu einer der erfolgreichsten Skatefirmen aller Zeiten werden. Dass der Name „Blind“ nicht zufällig von Gonz gewählt wurde, der wie erwähnt kurz davor seinen Sponsor „Vision“ verlassen hatte, blieb jedoch nicht die einzige Provokation, die sich die noch kleine Firma gegen die Großen erlaubte:

Nachdem Jason Lee der erste Teamfahrer für Blind wird, kann Mark Gonzales Rudy Johnson und Guy Mariano überzeugen, Powell-Peralta zu verlassen und sich seiner jungen Firma anzuschließen. Dies führt wiederum zu mehreren Werbekampagnen von Powell-Peralta, in denen sie gegen die kleinen Firmen schießen. Und genau das nehmen Steve Rocco und Mark Gonzales zum Anlass, eine der prestigeträchtigsten Kampagnen in der Geschichte des Skateboarding zu starten: Sie produzieren Rip-Offs, die sich an den Kassenschlagern von Powell-Peralta orientieren. Den Startschuss dazu machte der „Dear George Letter“, direkt an George Peralta gerichtet. Darauf zu sehen sind  Rudy Johnson, Jason Lee & Gonz mit ihren neuen Pro Models, allesamt Rip-Offs von klassischen Powell-Peralta Grafiken.

Blind Spoof Decks. Foto: Reddit
Blind Spoof Decks. Foto: Reddit

Darunter richtet Gonz an paar Zeilen direkt an George Powell:

Dear George,

After seeing all the ads lately (especially yours) making fun of new or small companies I realized how stupid I was for having one. Dude, you were right small companies are cut ! Anyway, I’ve talked to Jason and Rudy, and we all agree we should try to be big-time just like you guys. Here’s a picture of our new graphics and logo. I hope they’re OK. And if there’s anything else that we’re doing wrong, just make another ad and we’ll change it.
Sincerely, Mark Gonzales.

P.S. Do you think I should kill myself?

Blind – not a small company anymore.

An Kreativität mangelt es Mark Gonzales ja bekanntermaßen bis heute nicht. Dass er das bekannte „P“ von Powell-Peralta einfach umdrehte, um es zu einem „b“ für Blind Skateboards werden zu lassen, scheint da nur genauso logisch, wie mit „Blind – not a small company anymore“ zu unterzeichnen.

Natürlich hat Konni, den wir euch im letzten Artikel über seine Stickersammlung vorgestellt haben, auch aus den 90ern einige interessante Sticker auf Lager. Er hat für uns ein paar seiner Favorites herausgesucht und ein paar Zeilen dazu geschrieben. Entstanden ist dabei erneut eine interessante Chronologie über diese verrückte Zeit.

Den Artikel über die 80er Jahre findet ihr noch hier:

Konnis Sticker Archive – 80’s 

Bock auf ein wenig Skatehistorie? Konni Gräfner hat einer der größten Stickersammlungen Deutschlands – hier seine Favourites aus den 80er Jahren.

Konnis Sticker Archive aus den Neunzigern:

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Der Name éS leitet sich tatsächlich vom ersten und letzten Buchstaben von etnies ab. Sal Barbier und sein Sal 23 Modell werden von etnies zu éS verschoben, um die neue Marke zu starten. Einige Meilensteine der Firmenhistorie waren unter anderem Koston, Muska und Accel.
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Eine der gehyptesten Schuhmarken Ende der 90er war Axion Footwear. Dahinter stand die Vision von Kareem Campbell technische und stylische Skateschuhe zu produzieren. 1998 wurde der erste Schuh von Axion released.
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The Bloodsucking Toy Machine wurde 1993 von Ed Tempelton gegründet, und ist bis heute immer noch im Business.
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1991 fusionierte Death Box Skateboards und Bash Skateboards mit dem Motto hate kill and destroy, kurz hkd, zu Flip Skateboards. Flip hat mittlerweile 4 s.o.t.y. Teamfahrer, und so wie es ausschaut werden im Laufe der Jahre noch mehr dazukommen.
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A-Team Skateboards wurde 1997 von Rodney Mullen & Gershon Mosley gegründet. A-Team unterstützte unter anderem die legendären Rodney Mullen vs Daewon Song Videos.
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Ursprünglich war Acme Skateboards ein 1991 von Jim Gray gegründeter Skateshop, der zusätzlich eine eigene Skateboardpresse besaß. Die Skateboardfabrik mit 24 Pressen, die dann 1995 gebaut wurde, konnte in einer 8 Stunden Schicht 760 Board produzieren. Bis 2008 produzierte Acme die Decks von birdhouse und Alien Workshop.
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Birdhouse Skateboards (ursprünglich Birdhouse Projects) ist ein Unternehmen, das 1992 von den Ex Powell-Peralta Fahrern Tony Hawk und Per Welinder gegründet wurde. Nachdem der Skateboard-Boom der späten 1980er Jahre gestorben war, wollte Per Welinder mit Skateboarding involviert bleiben, indem er ein Unternehmen mit Tony Hawk gründete.
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Alien Workshop wurde 1990 von Chris Carter, Mike Hill und Neil Blender in Dayton, Ohio gegründet und ist unter anderem durch Alien-Motive bekannt wurde.
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Im August 1993 wurde Girl Skateboards in Torrance, California gegründet. Das Girl Logo ähnelt bekannterweise dem Symbol auf Frauentoiletten und wurde von Girl's hauseigenem Künstler Andy Jenkins entworfen, der das Unternehmen verließ und im Oktober 2017 zu Element Skateboards ging.
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Das ursprüngliche Plan B Skateboarding-Team wurde 1991 von Mike Ternasky gegründet, der die H-Street-Firma verlassen hatte, die er zuvor mit Tony Magnusson geleitet hatte. Ternasky verstarb 1994 bei einem Autounfall, woraufhin die Marke Plan B vorerst auf Eis gelegt wurde. 1997 erschien mit Revolution ein weiteres Video, und Plan B war wieder im Business.
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Ursprünglich war Zero eine Klamottenmarke, die 1996 von Jamie Thomas in Carlsbad gegründet wurde. Skateboards folgten erst ein paar Jahre später.
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Zu Beginn nannte sich die 1992 gegründete Firma Underworld Element. Der Beiname Underworld verschwand im Laufe der Jahre aus dem Firmennamen und wurde durch Wind Water Fire Earth ersetzt.
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Wer kennt sie nicht, die Anime Girls und Monster von Hook ups Skateboards? Jeremy Klein steckt hinter der kunstvollen Marke.
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Gegründet 1993 von Justin girard. Leider wurde die Marke 1998 aufgrund einer schlechten Beziehung zu ihrem Distributor geschlossen.
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