Skatedeluxe Teamfahrer Christoph Radtke erklärt den Treflip.
Der 360 Kickflip, seit wenigen Jahren nur noch lässig Treflip genannt, ist die Kombination von einem Kickflip und einem Backside 360 Shove-It. Dabei laufen beide Drehungen nicht nacheinander, sondern gleichzeitig ab. Für den Nicht-Skater mag der Trick wie ein unkontrollierter Wirbelsturm erscheinen, jedoch steckt hinter dem Trick keine schwarze Magie, sondern lediglich ein kleines Geheimnis. Mit der richtigen Technik ist er deshalb recht schnell zu erlernen.
- Anders als Ollie oder Kickflip kannst du Treflips besser in der Fahrt lernen, als im Stand. Deshalb solltest du den Treflip in deiner Wohlfühlgeschwindigkeit üben. So wie der Treflip eine Mischung aus 360 Shove-It und Kicklfip ist, ist auch die Fußstellung eine Mischung der Fußstellungen beider Tricks. Der hintere Fuß steht mit der Fußspitze etwas nach innen eingedreht, auf der vorderen Tailkante im Knick des Tails. Der hintere Fuß steht also nicht mittig auf dem Tail, sondern eher am vorderen Rand des Tails. Der vordere Fuß steht auf dem Ballen und ist leicht nach vorne eingedreht ähnlich wie Kickflip.
- Sobald du die richtige Position eingenommen hast, gehst du in die Hocke, holst Schwung und trittst das Tail auf den Boden. Dabei trittst du das Tail nicht gerade auf den Boden, sondern gibst dem Board mit dem hinteren Fuß, ähnlich wie beim Pop-Shove It, nur kräftiger, eine Drehung mit.
- In dem Moment, in dem das Board mit dem Tail auf dem Boden aufgestoßen ist und du dem Board die Richtige Shove-It Bewegung gegeben hast, ziehst du dein hinteres Bein hoch und ziehst mit dem vorderen Fuß leicht über das Griptape nach vorne und drückst dabei ganz leicht nach unten. Durch diese Kombination aus Ziehen und Drücken macht dein Board zusätzlich zur Shove-It Drehung einen Kickflip. Gib nicht sofort auf, wenn die ersten Versuche noch wenig mit einem Treflip zu tun haben. Diese Bewegung ist am Anfang sehr kompliziert und erfordert ein sehr gutes Timing. Der Treflip mag am Anfang sehr verkrampft wirken, mit ein wenig Übung kannst du den Trick dann lässig wie PJ Ladd ausstylen.
- Hast du das perfekte Timing gefunden, sollte sich dein Board unter dir in perfekter Treflip-Manier drehen. Du springst währenddessen über dem Trick, lässt dein Board sich ganz in Ruhe drehen und siehst dir deinen ersten Treflip entspannt aus der Vogelperspektive an.
- Hat dein Board die Treflip Drehung vollzogen, so ist es nun Zeit die Drehung des Boards zu stoppen. Am besten und sichersten gelingt dir das mit einem ordentlichen Catch, wobei zunächst der vordere Fuß das Board catcht und sich der hintere Fuß dazu gesellt. Wie schon bei den vorherigen Tricks ist die Kontrolle beim Catch und bei der Landung umso größer, je genauer sich deine Füße über den Achsen befinden.
- Wenn du dein Board sicher gecatcht und zur Landung gebracht hast, gehst du nun leicht in die Hocke und federst den Schwung des Tricks ab. Wie genau du den Treflip bei der Landung ausbalancierst, lernst du mit der Zeit automatisch. Ein Patentrezept dafür gibt es leider nicht. Es gilt jedoch, je genauer du über den Achsen landest, desto einfacher ist die Landung und die Ausfahrt.
Ausblick:
Ist der Treflip im Flat keine wirkliche Herausforderung mehr für dich, dann solltest du an die Stufen deines Vertrauens gehen und ihn dort versuchen. Dabei wirst du feststellen, dass der Treflip von einer Mauer oder Stufen ziemlich gut funktioniert. Das Board hat einerseits mehr Zeit sich zu drehen und kann dadurch andererseits viel leichter gecatcht und mit einer ordentlichen Portion Style zur Landung gebracht werden. Hast du den Treflip perfektioniert steht auch dem Üben eines Treflip to Noseslide oder to Nosemanual nichts mehr im Wege.
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