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SkateArt Fest – Nik Grün Interview

Vom 16.02.2013 bis zum 24.02.2013 fand das SkateArtFest in Mönchengladbach statt. 15 Künstlerinnen und Künstler stellten dabei im „Ladenlokal“ ihre Werke aus. Veranstaltet wurde das Festival im Rahmen eines Studienprojekts von Nik Grün, der uns gerne ein paar Fragen dazu beantwortet hat.

[Interview: Catharina Rottinger | Fotos: Nik Grün & Tobias Urban]

Nik Grün
Veranstalter Nik Grün

Hi Nik, wie ist das SkateArtFest gelaufen?
Alles in allem würde ich sagen, dass das Festival gut gelaufen ist. Wir haben an den neun Tagen und den insgesamt 14 Teilveranstaltungen etwa 450 Besucher registrieren können. Die Rückmeldungen sind meist positiv. Es gab natürlich die eine oder andere Sache, die nicht wie geplant geklappt hat, aber das ist ja immer so. Beim nächsten Mal wünsche ich mir auf jeden Fall mehr Planungszeit und ein größeres Budget!

Wie wurde das Festival denn finanziert?
Ich bin offiziell eine Projektstelle beim Asta der FH Niederrhein in Mönchengladbach, meine Aufwandsentschädigung hat ungefähr die Hälfte vom Budget ausgemacht. Außerdem gab es Projektgelder vom Fachbereich Sozialwesen. Aus einem anderen Semester gab es Gewinne aus einem Theaterprojekt, davon habe ich Kohle bekommen und ansonsten gab es Sponsoring von einem Tattoo und Piercing Studio und von Reell. Die Räume habe ich mietfrei zur Verfügung gestellt bekommen, wofür mein Dank Dr. Dieter Langen gilt.

Es war mir wichtig, nicht allein Skateboarder_innen sondern auch an Skateboarding interessierte Personen anzusprechen und Dialogräume über die Skateboardingkultur(en) zu eröffnen.

Kannst du die Veranstaltung beschreiben, um was ging es genau? Und wie bist du auf die Idee gekommen das zu machen?
Das PantherKult SkateArtFest ist mein „Outdoorprojekt“ im Studium der Kulturpädagogik (BA/FH). Dabei ging es darum, ein kulturpädagogisches Projekt zu konzipieren, zu planen, durchzuführen und nachzubearbeiten. Ich habe mich für die Skateboardszene als Zielgruppe entschieden, weil ich selbst seit ca. 1991 Skate und im Laufe meines beruflichen Lebens, als Erzieher und Sozialpädagoge/Sozialarbeiter und im Studium immer wieder Skateboarding als Medium genutzt habe. Es war mir wichtig, nicht allein Skateboarder_innen sondern auch an Skateboarding interessierte Personen anzusprechen und Dialogräume über die Skateboardingkultur(en) zu eröffnen. Die beteiligten Künstler_innen waren eingeladen, sich so stark wie möglich in die Planung mit einzubringen, um die Veranstaltung eben zu unserer gemeinsamen Veranstaltung zu machen, und nicht zu meiner. Es stand hier also ein kultur-aktivierendes Motiv im Vordergrund.

Ladenlokal Gäste im Ladenlokal

Wie bist du mit den Künstlern in Kontakt gekommen, waren das größtenteils Bekannte von dir bzw. Leute aus Mönchengladbach und Umgebung?
Die ersten Kontakte habe ich tatsächlich im nächsten Bekanntenkreis aufgenommen, so zusagen als erster Test, wie die Idee angenommen wird. Als dann recht schnell die ersten positiven Antworten kamen, war klar, dass ich die SkateArt Ausstellung machen werde. Ich habe dann allerdings auf die Vorschläge und Tipps der anderen Beteiligten gebaut. Ein Kontakt hat sich über meine Bekanntschaften in der Hardcore-Szene ergeben. Teilweise bin ich Tipps nachgegangen, teils habe ich herumgesucht und eigeninitiativ Menschen kontaktiert.

Welche unterschiedlichen Beiträge gab es?
Es gab neben der Ausstellung mit insgesamt 20 Künstler_innen noch drei Filmvorführungen, Food not Bombs mit anschließendem Dialog über interkulturelle Skateboardprojekte, SkateAid waren mit einem Flohmarkt anwesend, Görls Rock’n Roll haben sich vorgestellt, es gab einen Vortrag über Skateboardmode von Stefan Schwinghammer und eine Diskussionsrunde über das Skaten an öffentlichen Plätzen, speziell am Schillerplatz in Mönchengladbach, woran ein Kommunalpolitiker beteiligt war. Das regelmäßige Programm des Ladenlokals, wo die Ausstellung stattgefunden hat, haben wir soweit wie möglich ins SkateArtFest eingebunden.

Was hat dir persönlich am besten gefallen?
Am besten hat mir gefallen, dass sich im Verlauf der Planung und noch während der Durchführung sehr nette Kooperationen ergeben haben. Ich komme ja schon eher aus der Veranstaltung von Konzerten, daher hat es mich sehr gefreut, dass wir auch zwei Musik Acts dabei hatten.

Also war das Kunstprojekt etwas komplett Neues bzw. das alles miteinander zu verbinden?
Genau, es war für mich das erste Mal, dass ich alleine ein derartiges Veranstaltungsformat gefahren bin. Auf jeden Fall hat es mir insgesamt viel Spass gemacht. Ich wollte tatsächlich auch schauen, wo die Grenzen meines Schaffens liegen.

Aus welchen verschiedenen Richtungen wurde Skateboarding in den einzelnen Teilen der Ausstellung beleuchtet?
Es gab viele verschiedene Herangehensweisen, z.B. Fotosammlungen, Skateboard- und Longboardfotos, Deckdesigns, Filme, Wandinstallation, Customized Clothes, Graffiti auf Leinwänden, Architektur und selbst gebaute Vogelhäuser, sogenannte skate-birds.

Skatebird

Wird die Veranstaltung nächstes Jahr wieder stattfinden?
Die Veranstaltung war von Anfang an mit der Option geplant, fortgesetzt zu werden. Immer abhängig davon, wie gut oder schlecht sie angenommen wird. Und von Anfang an war sie zeitlich und räumlich dezentral angelegt und so geplant, dass immer wieder einzelne Veranstaltungen unter dem Label laufen könnten. Für den Moment plane ich, auf dem Kreativmarkt „Greta“, der jährlich in Mönchengladbach am Schillerplatz stattfindet, einen kleinen Infostand und ein kleines Zelt mit einer Miniausstellung auf dem diesjährigen Horst Festival. Außerdem würde ich gerne im Spätsommer noch eine größere OpenAir Veranstaltung am Schillerplatz durchführen. Ende des Jahres fänd ich dann nochmal eine Indoor-Ausstellung toll. Aber das sind bislang nur Ideen.

Es ging mir sehr um das ästhetische Potenzial der Skateboardkultur und das ist immens!

Also war die Veranstaltung nicht als Einzelprojekt geplant, sollte sozusagen einen Stein ins Rollen bringen und Anschlussveranstaltungen hervorrufen?
Das war die Idealvorstellung. Es hätte auch gut einfach enden können. Einige aus der Planungsgruppe haben auf jeden Fall Bock, mehr zu machen und dann machen wir das doch!

„Die Kreativität ist eines der Hauptmerkmale der Skateboardkultur. Und die Kreativität ist es auch, die im Rahmen des SkateArtFests das Hauptaugenmerk bekommt“ schreibst du in der Ankündigung des Festivals, was bedeutet das genau?
Ich mag das Zitat, ob es tatsächlich bei der Ausstellung rübergekommen ist, das müssen andere beurteilen. Es hätte durchaus viel mehr passieren können, beispielsweise hätten mehr Aussteller dabei sein können. Ich mag die Veranstaltung, aber ich glaube, mit mehr Zeit hätten wir viel mehr rausholen können. Als ich den Text geschrieben habe, waren mir mehrere Punkte wichtig. Zum einen geht es nicht um eine Werbeveranstaltung für irgendwelche Labels oder Brands. Und zum Anderen geht es nicht darum, den Stadtteil oder die Stadt zu pushen. Es ging mir sehr um das ästhetische Potenzial der Skateboardkultur und das ist immens!

Deckdesign Fotosammlung

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