Pat Lindenberger erklärt den No Comply:
„Ich weiß gar nicht mehr genau, wer mich inspiriert hat, den Forward oder Straight No Comply zu lernen, denn ich mach den gefühlt schon ewig, und mit ewig meine ich: ewig! Ich denke aber, es war Mike V. in Speed Freaks und Ray Barbee in Propaganda, die den auf der Straße gemacht haben, meist auch an einem Boardstein im Parkin Lot abgepoppt. Seitdem mach ich den Trick im Flat, hab aber erst vor ein, zwei Jahren wieder angefangen, ihn auf richtige Spots zu übertragen. Die Füße sollten mittig auf dem Tail stehen, zwischen Tail und den Bolts, aber auf jeden Fall in der Mitte, sonst flippt das Biest. Der vordere Fuß steht bei mir etwas über der Vorderachse, der geht logischerweise auf den Boden, dann kommt der wichtigste Teil, ihr snappt das Board am Tail hoch, bleibt dabei aber immer über dem Board, und tragt es dann mit eurem hinteren Bein nach vorne, springt hinterher und aufs Board.Nicht mit dem Knie wegschlagen, das tut nur weh. Kann sein, dass das Board ein bischen den Shifty macht und ihr auch sketchy landet, aber das stylt ihr dann einfach weg, gehört dazu, das ist kein Robotermove und ihr seit nicht in der Streetleague, das ist skaten, der muss so sein. Und ihr müsst auf jeden Fall aufpassen, dass sich das Board nicht in die gewohnte 180 Richtung dreht, denn dann springt es auch gerne mal zwischen eure Beinen und ihr heult. Am Anfang gern mal das Tail gegen den Boardstein als Hilfe ballern, schön straight poppen und hinterher springen, dann Lederhandschuhe anziehen, nach New York fliegen und euch abfeiern, als hättet ihr das Rad neu erfunden.“
[Seq: Michel Lang]
Die Ursprünge des No Comply:
Der Straight No Comply hat seinen Ursprung in der Mitte der 80er und der Legende nach war es Black Label-Boss John Lucero, der diesen Trick damals als erster aufs Parkett brachte. Seinen Namen bekam der No Comply allerdings erst später und zwar von Neil Blender. Als absolutes Mastermind des No Comply gilt jedoch Ray Barbee. Er erweiterte die Trickpalette um schier unzählige Variationen und Styles. Ein kurzer Blick zurück auf seine Parts in den Powell-Videos „Propaganda“ und „Ban This“ belegen das eindrucksvoll. Gerade in „Ban This“ cruist Ray durch die Straßen und haut eine No Comply-Variation nach der anderen in seinen Lines raus. Ein anderer prominenter Vertreter des No Comply in der Frühzeit war Mike V. Es gibt wirklich sauviele Variationen die mit 180s, 360s, Flips, Fingerflips, Varials und so weiter gemacht werden können. Die wohl einfachste und beliebteste Version von allen ist aber der Frontside 180 No Comply. Trifft sich gut, dass der Trick mit dem heutigen Zeitgeist des Skatens eine Art Renaissance feiert und in nahezu jedem Video hier oder dort mal gemacht wird. No-Comply-Liebhaber der heutigen Zeit sind Leute wie Jake Johnson (siehe Supremes „Cherry“) und allen voran Kevin Terpening, der den Trick mal eben über die Philly Bumps haut oder sich to Nosemanual auf Picknicktische hochschraubt. Pontus Alv darf an dieser Stelle auch nicht fehlen, der seine No Complys in jeglicher Variation to Bluntslide, Lipslide oder to Fakie 5-0 perfektioniert hat.
Die schönsten Exemplare des No Comply haben wir wie gewohnt hier für euch zusammengetragen.
Viel Spaß beim Üben!
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