Michi von Fintel erklärt den Darkslide:
„Rodney Mullen war ein großer Einfluß für mich, als ich mit Skaten angefangen habe, also hab ich schon früh Darkslides am Curb geübt. Da der Trick aber nicht so gut fürs Griptape ist und ich mir damals nicht einfach so neues Grip leisten konnte, habe ich den erstmal auf Eis gelegt. Bis zur Mission Tour letzten Monat habe ich dann auch nicht mehr groß an diesen Trick gedacht, vor allem nicht an einem Rail. Auf der Mission habe ich dann zuerst das Rail nicht wirklich gewachst und mein Grip war auch noch recht neu, deswegen hat das Rauspoppen nicht gut funktioniert und oft bin ich auch gar nicht geslidet. Am Tag drauf hatte ich Wachs dabei, das Grip war vorgeslidet, und somit war der Trick auch ein ganzes Stück leichter. Die Voraussetzungen für einen Darkslide sind ein abgeskatetes Grip – man kann die Kanten etwas am Curb abschleifen, sonst bleibst du immer hängen, ausserdem viel Wachs, und man sollte irgendwie kontrolliert einen halben Flip machen können – also am besten Kickflip Frontside Boardslides können, sonst wird’s gefährlich. Am besten stellt man sich dann einfach vor, einen Flip Fs Board zu machen und den Flip etwas sachte anzugehen, damit man nur einen halben Flip macht. Wenn man dann gut auf dem Curb steht und nicht einfach drüber rutscht, kann man es recht gut zurückhebeln, das passiert nur über den Druck in den Zehenspitzen. Man muss einfach probieren, wo der genaue Druckpunkt ist und etwas Glück haben, dass man im Slide gut steht… Vielleicht bleibe ich an diesem Trick dran und mache den eventuell mal für ein Video, kommt halt immer drauf an, wie es nachher aussieht. Für mich mache ich den bestimmt noch das eine oder andere Mal. Und falls der mal irgendwann on Lock wäre, dann hätte ich auch keine Hemmungen, das Ganze mal an einem Handrail zu probieren. Ich glaub, dass der Trick auch nicht ganz so schwer ist, wenn man sich mal eine Zeit damit beschäftigen würde.“
[Seq: Thomas Gentsch]
Die erste Assoziation, die wohl jedem Skater beim Darkslide in den Sinn kommt, ist natürlich Rodney Mullen, der den Trick 1993 in Plan Bs Virtual Reality das erste Mal der Welt präsentierte. Es ist nicht ganz klar, ob die Härte des Tricks oder die sofortige Zerstörung des geliebten Griptapes dazu führte, dass der Trick nicht unbedingt rege nachgeahmt wurde. Aber nach ’93 hatte man den Trick mehr oder minder nur von seinem Erzeuger gesehen, der ihn dafür in jeglicher Variation performte, vom Treflip Darkslide bis hin zum Switch Treflip Darkslide. Zu sehen sind diese Exemplare im 411 Videomagazine und ein paar grandiose Exemplare finden sich in den ganzen Rodney vs. Daewon-Clips. Nach seinen Darkslides im Almost Round 3 von 2004 war es dann an der Zeit, dass mal jemand anderes den Trick in einem Video zeigt. Das war dann Kevin „Spanky” Long ein Jahr darauf mit einem schönen Darkslide eine Ledge runter im „Baker 3”. Danach wurde es vorerst mal ruhig um den Darkslide bis ihm letztes Jahr Chris Haslam in Almosts „5-incher” und vor allem dieses Jahr wieder so richtig Leben eingehaucht wurde: Allen voran von Spankys ehemaligem Baker-Teammate Jim Greco, der einen Treflip Darkslide und einen Switch Darkslide to Fakie an einem Handrail in seinem Deathwish-Part zaubert. Und Wes Kremer, der mit einem Darkslide an einem Handrail das Transworld Skateboarding-Cover der kürzlich erschienenen Juni-Ausgabe ziert. Ob nur ein Trend ist oder Zukunftsmusik mit jeglichen Darkslide Variationen – wir werden sehen. Die schönsten Exemplare des Darkslides haben wir wie gewohnt hier für euch zusammengetragen.
Viel Spaß beim Üben!
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