Die meisten Bücher die sich mit Skateboarding beschäftigen sind entweder Fotobücher oder Tricktips. Die Idee einen Thriller zu schreiben, in dem Skateboarding eine zentrale Rolle spielt, hatte bisher dagegen noch niemand. Der Kölner Oliver Ludwig hat dies nun mit seinem Erstlingswerk „Rollen voll Blut“ geändert. Wir haben mit ihm gesprochen.
[Interview: Stefan Schwinghammer]
Hi Oliver, stell dich doch erst Mal vor?
Mein Name ist Oliver Ludwig, ich bin 36 Jahre alt, wohn in Köln und skate seit Anfang der 90er. Bis vor kurzem hatte ich noch einen klassischen 9 to 5 Job. Die Firma hat allerdings dicht gemacht und jetzt versuch ich bis zum Sommer mein Buch zu promoten. Ab Sommer wollte ich dann mit meiner Freundin auf Europareise gehen.
Der Protagonist hat die komplette Nacht durchgefeiert, wacht morgens auf, wurde zusammengeschlagen und kann sich an nichts erinnern
Wie bist du denn drauf gekommen, dass du ein Buch schreibst?
Ich lese schon immer sehr viel und vor allem in Richtung Krimis und Thriller. Ich schau auch sehr gern Filme in der Richtung. Dann hab ich gedacht, ich fang einfach mal an und hatte am Anfang auch nie geglaubt, dass ich das irgendwann fertigstellen werde. Ein halbes Jahr später war’s aber dann so weit. Trotzdem dachte ich das wär nichts und es würde keinem gefallen. Ich hab es dann einem Kumpel gezeigt, der es wiederrum ziemlich gut fand und sagte, ich soll es noch mehr Leuten geben. Ich hab das im Freundeskreis ein bisschen ausprobiert und nachdem da recht positive Resonanz kam, hab ich es an kleinere Verlage geschickt.
Und dann kam direkt die Zusage vom Unsichtbar Verlag?
Ja genau. Das hat noch mal drei oder vier Wochen gedauert und dann kam die Antwort, dass sie interessiert sind, das sehr cool finden und dass das mal etwas Neues wäre.
Kannst du in ein paar Sätzen zusammenfassen, worum es in dem Buch geht?
Der Protagonist hat die komplette Nacht durchgefeiert, wacht morgens auf, wurde zusammengeschlagen und kann sich an nichts erinnern. Er versucht den Dingen auf den Grund zu gehen und ehe er sich versieht, bekommt er Zuhause von zwei Gangstertypen Besuch, die ein Päckchen verlangen, das er in der Nacht eingesteckt haben soll. Dadurch, dass er sich an nichts erinnern kann, wird die Situation immer komplizierter. Er flüchtet aus seiner Wohnung und befindet sich dann hier in Köln auf der Flucht und versucht auf eigenem Wege der Sache, was mit dem mysteriösen Päckchen passiert ist und um was es überhaupt geht, auf den Grund zu gehen.
Wie genau spielt da Skateboarding eine Rolle?
Der Protagonist Vincent skatet selbst und findet Unterschlupf bei seinem besten Kumpel, der einen Skateshop betreibt. Zu der Zeit ist auch die DC Demo in Köln, auf der er sich aufhält und Chris Cole über den Weg läuft. Es gibt auch verschiedene Verfolgungsszenen, in denen er auf dem Skateboard flüchtet, weil das Einzige, das er auf seiner Flucht dabei hat, ist seine Reisetasche und sein Skateboard. Insofern ist Skaten durchwegs präsent.
Wie viele Dinge sind dabei an tatsächlichen Orten oder Begebenheiten angelehnt und wie viel ist Fiktion?
Auf der DC Demo war ich vor Ort. Fiktion ist das kurze Gespräch mit Chris Cole, die Beschreibung der Demo ist so, wie es tatsächlich stattgefunden hat. Andere Skateparks oder Sonstiges kommen im Buch eigentlich nicht vor. Er skatet noch in einem fiktiven Park, bei dem nicht genau beschrieben ist, wo das sein soll. Der Rest findet auf der Straße statt.
Wird es auch Lesungen geben, kann man dich live erleben?
Geplant ist jetzt noch nichts konkretes, ich wollte aber etwas in die Richtung machen. Orte und Termine kann ich jetzt aber noch nicht sagen. Kommendes Wochenende fahr ich nach Leipzig auf die Buchmesse, da klappts allerdings nicht, dass ich da schon lesen kann.
Jetzt hast du die Chance die Werbetrommel zu rühren. Warum sollten Skater dein Buch lesen?
Weil es an einem Handlungsstrang durchwegs spannend ist. Und ich denke, es ist so geschrieben, wie man auch auf der Straße spricht und man kann sich damit identifizieren. Ohne Schnörkel, mit vielen Dialogen und viele Situationen, in die der Protagonist gerät, sind aus dem Leben gegriffen, in die sich jeder reinversetzen kann, die jeder schon mal erlebt hat.
Du hast gesagt, du gehst auf Europareise mit deiner Freundin. Ist denn danach ein weiteres Buch geplant?
Ja, ich bin sogar mit dem zweiten fast fertig, das wollte ich jetzt auch zu Ende stellen.
Geht’s da auch wieder um Skateboarding?
Genau. Das ist eine Fortsetzung zum ersten Buch.
Wer jetzt Interesse bekommen hat, der kann sich „Rollen voll Blut“ im Buchhandel holen oder auf amazon bestellen.
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