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Interviews

Olympia Q&A mit Jürgen Horrwarth

Jürgen Horrwarth im Interview über seine Eindrücke als Bundestrainer bei den olympischen Sommerspielen in Tokyo

Jürgen Horrwarth im Interview mit dem Heute Journal

MSM: Wie war’s?

JH: Olympia war schon ein besonderes Erlebnis. Schon alleine das Essen in der Kantine gemeinsam mit ca 5000 der besten SportlerInnen der Welt war einmalig.

Auch die Integration von uns Skatern in die natürlich sehr etablierten Strukturen des Team Deutschland und dem Deutschen Haus im Olympischen Dorf hat sich schon gut angefühlt. Schließlich hat man ja auch seit 2017 darauf hingearbeitet. Alles in allem haben alle Beteiligten Skateboarding sehr gut präsentiert auf den ersten Versuch, und das war auch einer der wichtigsten Punkte für die Zukunft des Ganzen.

MSM: Was würdest du ändern, abgesehen von der Pandemiesituation?

JH: Ich denke, so viel muss man, oder kann man gar nicht ändern. Es ist ja alles ziemlich klar vorgegeben, man man zu tun und zu lassen hat. Bei 38°C Masken an der frischen Luft tragen zu müssen war schon beknackt. Muss man sagen. Auch hätten wir sicher noch besser auf die Zeitumstellung eingehen können, aber Tyler und ich haben uns z.B. schon eine Woche lang stufenweise auf die Zeitzone „eingeschlafen“, was ganz gut funktioniert. Auf so ein Klima kann man sich allerdings nicht einstellen, damit mussten wir einfach klarkommen.

MSM: Was war dein Soundtrack in Tokyo?

JH: Null Soundtrack, da super lange Tage als Betreuer und Coach…einfach kaum Zeit für Mukke.

Foto: Team D/ PHILIPPREINHARD.COM

MSM: Was denkst Du darüber, dass im Qualifikationssystem für Olympia 2024 die Nationale Meisterschaft keine Punkte mehr bekommt, wie im letzten Zyklus. Inwiefern denkst Du, dass dies die Qualifikation beeinflussen wird?

JH: Diese Entscheidung macht die Qualifikation für die Olympischen Spiele in Paris glaube ich um einiges schwieriger. Die Punkte der Deutschen Meisterschaft hatten zumindest bei Tyler schon einen erheblichen Stellenwert. Lilly hätte es rein rechnerisch, glaube ich, auch ohne die DM geschafft. Gerade für Street wird es nun im kommenden Zyklus meiner Meinung nach noch schwieriger, dort ist einfach die Konkurrenz immer krasser und wesentlich mehr Anwärter für die 20 Spots. Ich kann mir vorstellen, daß Lilly und Tyler auch im kommenden Zyklus wieder gute Chancen auf genug Punkte haben, obwohl jetzt die Gewichtung auf anderen Events liegt. Sie haben beide genug Erfahrung auf diesem Parkett und eine entsprechende Leistungsentwicklung gemacht.

Foto: Team D/ PHILIPPREINHARD.COM

MSM: Wie ist die Lebensqualität im olympischen Dorf?

JH: Es war schon okay, die Kantine hat für jeden was geboten und es gab auch eine Leisure Lounge mit Tischtennis, Arcade Konsolen mit Ninjasterne-Wurf, Darts und andere Sachen. Da konnte man sich die geringe freie Zeit schon um die Ohren schlagen. Sonst haben wir Gym und Physiotherapie im Deutschen Haus in Anspruch genommen. Es war auch interessant zu sehen, wie alle Sportlerinnen gleichgestellt wurden… Von Tennis-Millionär bis Skateboard-Lifestyle, alle mussten in Betten aus Karton schlafen und bekamen die gleiche Behandlung.

Foto: Team D/ PHILIPPREINHARD.COM

MSM: Bestes Obstacle auf deinem Parcours/bestes Feature des Parks?

JH: Die große, eher flache Hip war wohl das Highlight würde ich sagen. Das riesige Centerpiece bestehend aus steilen Banks und einer Ledge war auch sehr interessant.

Foto: Jürgen Horrwarth

MSM: Noch mal?

JH: Ja, auf jeden Fall. Zumindest, wenn sich aus unserem Nationalteam wieder Leute qualifizieren… Aber ich glaube fest daran. Nächste Mal in Paris, ohne Jetlag, Klima-Horror und hoffentlich ohne gebrochene Knochen. Das sollte etwas einfacher werden. Ich persönlich würde Deutschland als Trainer schon mindestens noch so lange begleiten, bis Skateboarding permanent Olympisch wird. Das ist 2028.

 

Instagram: Jürgen Horrwarth @yogisk8

Fotos: Phillip Reinhard @phillipreinhard

 

Jürgen Horrwarth im Interview mit dem Heute Journal

MSM: Wie war’s?

JH: Olympia war schon ein besonderes Erlebnis. Schon alleine das Essen in der Kantine gemeinsam mit ca 5000 der besten SportlerInnen der Welt war einmalig.

Auch die Integration von uns Skatern in die natürlich sehr etablierten Strukturen des Team Deutschland und dem Deutschen Haus im Olympischen Dorf hat sich schon gut angefühlt. Schließlich hat man ja auch seit 2017 darauf hingearbeitet. Alles in allem haben alle Beteiligten Skateboarding sehr gut präsentiert auf den ersten Versuch, und das war auch einer der wichtigsten Punkte für die Zukunft des Ganzen.

MSM: Was würdest du ändern, abgesehen von der Pandemiesituation?

JH: Ich denke, so viel muss man, oder kann man gar nicht ändern. Es ist ja alles ziemlich klar vorgegeben, man man zu tun und zu lassen hat. Bei 38°C Masken an der frischen Luft tragen zu müssen war schon beknackt. Muss man sagen. Auch hätten wir sicher noch besser auf die Zeitumstellung eingehen können, aber Tyler und ich haben uns z.B. schon eine Woche lang stufenweise auf die Zeitzone „eingeschlafen“, was ganz gut funktioniert. Auf so ein Klima kann man sich allerdings nicht einstellen, damit mussten wir einfach klarkommen.

MSM: Was war dein Soundtrack in Tokyo?

JH: Null Soundtrack, da super lange Tage als Betreuer und Coach…einfach kaum Zeit für Mukke.

Foto: Team D/ PHILIPPREINHARD.COM

MSM: Was denkst Du darüber, dass im Qualifikationssystem für Olympia 2024 die Nationale Meisterschaft keine Punkte mehr bekommt, wie im letzten Zyklus. Inwiefern denkst Du, dass dies die Qualifikation beeinflussen wird?

JH: Diese Entscheidung macht die Qualifikation für die Olympischen Spiele in Paris glaube ich um einiges schwieriger. Die Punkte der Deutschen Meisterschaft hatten zumindest bei Tyler schon einen erheblichen Stellenwert. Lilly hätte es rein rechnerisch, glaube ich, auch ohne die DM geschafft. Gerade für Street wird es nun im kommenden Zyklus meiner Meinung nach noch schwieriger, dort ist einfach die Konkurrenz immer krasser und wesentlich mehr Anwärter für die 20 Spots. Ich kann mir vorstellen, daß Lilly und Tyler auch im kommenden Zyklus wieder gute Chancen auf genug Punkte haben, obwohl jetzt die Gewichtung auf anderen Events liegt. Sie haben beide genug Erfahrung auf diesem Parkett und eine entsprechende Leistungsentwicklung gemacht.

Foto: Team D/ PHILIPPREINHARD.COM

MSM: Wie ist die Lebensqualität im olympischen Dorf?

JH: Es war schon okay, die Kantine hat für jeden was geboten und es gab auch eine Leisure Lounge mit Tischtennis, Arcade Konsolen mit Ninjasterne-Wurf, Darts und andere Sachen. Da konnte man sich die geringe freie Zeit schon um die Ohren schlagen. Sonst haben wir Gym und Physiotherapie im Deutschen Haus in Anspruch genommen. Es war auch interessant zu sehen, wie alle Sportlerinnen gleichgestellt wurden… Von Tennis-Millionär bis Skateboard-Lifestyle, alle mussten in Betten aus Karton schlafen und bekamen die gleiche Behandlung.

Foto: Team D/ PHILIPPREINHARD.COM

MSM: Bestes Obstacle auf deinem Parcours/bestes Feature des Parks?

JH: Die große, eher flache Hip war wohl das Highlight würde ich sagen. Das riesige Centerpiece bestehend aus steilen Banks und einer Ledge war auch sehr interessant.

Foto: Jürgen Horrwarth

MSM: Noch mal?

JH: Ja, auf jeden Fall. Zumindest, wenn sich aus unserem Nationalteam wieder Leute qualifizieren… Aber ich glaube fest daran. Nächste Mal in Paris, ohne Jetlag, Klima-Horror und hoffentlich ohne gebrochene Knochen. Das sollte etwas einfacher werden. Ich persönlich würde Deutschland als Trainer schon mindestens noch so lange begleiten, bis Skateboarding permanent Olympisch wird. Das ist 2028.

 

Instagram: Jürgen Horrwarth @yogisk8

Fotos: Phillip Reinhard @phillipreinhard

 

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