Danny Sommerfeld ist ohne Zweifel einer der stylishten Skateboarder die der teutonische Asphalt bisher zu spüren bekommen hat. Der mittlerweile in Hamburg residierende Mr. Donnerfeld hat sich kürzlich zu einem Heimatbesuch nach Kassel aufgemacht und dort einen Clip gefilmt. Eine gute Gelegenheit um mal bei ihm nachzuhorchen, was neben Skateboarding gerade noch so geht.
Erzähl mal Danny, wie sieht dein Alltag momentan aus, nachdem du beim Mob ausgezogen bist?
Wenn ich nicht unterwegs bin und mit der Deutschen Bahn zwischen Couchsurfing und Hotels einchecke, klingelt mein Wecker um acht Uhr: Eine halbe Stunde Snooze, Kaffeezigarette, Emails/Facebook/Instagram und den Hund im Viertel seine Geschäfte machen lassen. Ansonsten sitze ich in Straßencafés mit meinem Smartphone, verteile meine Likes bei Instagram, schlürfe einen Soja-Chai-Latte (Fairtrade, versteht sich), rauche Selbstgedrehte und träume von der Apokalypse…
Was waren die weisesten Worte die dir der Cracker mitgegeben hat?
Halt durch, Digger!
Hast du dich schon in Hamburg eingelebt?
Von „eingelebt“ kann man nicht wirklich sprechen. Ich bin hauptsächlich in Hamburg, wenn ich zwischen den Touren eine Auszeit brauche, meine Freundin vermisse und TPDG-Arbeiten mit Ben Wes anstehen. Mein Hamburg reicht von der Schanze bis zur Torstraße – laut Google Maps sind das drei Kilometer.
Favourite Spot in der Hansestadt?
Mamalicious Kaffee, Schanzenflohmarkt und Hamburg Hbf Richtung Hessen.
Ich sitze in Straßencafés mit meinem Smartphone, verteile meine Likes bei Instagram, schlürfe einen Soja-Chai-Latte (Fairtrade, versteht sich), rauche Selbstgedrehte und träume von der Apokalypse…
Wie kam es jetzt zu dem Clip in Kassel? Warst du auf Heimatbesuch?
Ich bin in Kassel geboren und großgeworden. Eigentlich wollte ich schon damals, als TPDG ins Leben gerufen wurde, dass der allererste Clip ein „TPDG x Kassel“ Clip wird. Leider hat das zu dem Zeitpunkt irgendwie nicht hingehauen. Schade aber toll. Jetzt hatte ich Zeit, voll Bock und es gab eine VX-Kamera mit einem motivierten Leon Rudolph am Henkel, dazu kam das Heimweh. Mit Jutebeutel, Skateboard und Coffee To-Go ab zum Lieblingsspot in Hamburg (Hamburg Hbf Richtung Hessen), um drei Stunden später in der Documenta Stadt epische Instamoments zu iPhonografieren.
Du hast alles in einer Woche gefilmt, d.h. du warst ziemlich auf Mission. Warst du alleine unterwegs oder war das Rudel dabei?
Zusammengerechnet war ich eine Woche filmen, jepp. Um ehrlich gesagt zu sein waren es aber zweimal eine Woche Kassel-Aufenthalt á drei Tage Mission. Die anderen Hunde waren nicht dabei – die sollen selbst ihre Clips fertig machen. Revier markieren und so…
Du gibst in letzter Zeit allgemein ziemlich Gas, was motiviert dich, Tag für Tag aufs Brett zu steigen?
Vielleicht kommt das für euch so rüber, aber eigentlich mach ich einfach nur das, was irgendwie geht. Abgesehen davon hab ich einige offene Rechnung (und ich spreche nicht von NBDs) die noch bezahlt werden wollen. Wenn man selbständig ist, können Krankenversicherung und Finanzamt einen ganz schön motivieren.
Leidet das Skaten manchmal darunter, weil du jetzt eine Company hast um die du dich mit kümmern must, oder ist es eher umgekehrt?
Nicht wirklich! Ben (Wessler) und Eric (Mirbach) haben im Endeffekt die meiste Arbeit, zumindest die meiste Büroarbeit. Ich kümmere mich hauptsächlich um die Hunde und phasenweise um die Kollektion mit unserer Designerin Klara (Kadlec). Somit bleibt mir genügend Freiraum um europaweit TPDG-Sticker zu verkleben.
Was ist das Coolste daran sein eigener Chef zu sein um was nervt am meisten?
Ich sehe mich nicht als Chef, ich sehe mich als Teil von etwas. Eric, Ben und ich sind zusammen TPDG Supplies Co. und somit gleichberechtigt in der Chefposition. Jeder hat sein Bereich, den er stemmen muss.
Wie läuft es mit TPDG und was sind eure weiteren Pläne?
TPDG läuft gut. Wir sind ja noch ein junges Unternehmen, bringen jetzt erst unsere zweite Kollektion auf den Markt. Es gibt immer noch viele Situationen, die für uns neu sind und wir fühlen uns oft ins kalte Wasser geworfen. Ansonsten sind wir hungrig und haben genügend Futter, um die beste Hosenfirma zu werden. (lacht)
Nollie
Du warst neulich bei diesem Converse Projekt in Barcelona. Was war da genau los und welche Sachen stehen als Nächstes bei dir im Terminkalender?
Das ist ein neues Projekt von Converse, „#conversespace“, das in Barcelona gestartet ist. Eigentlich hab ich auch keine Ahnung, was da genau los war. Ich hatte eine Einladung von Neil (Chester, Teammanager Converse Europe) im Postfach und bin einfach mal hingeflogen.
Der Terminkalender für Juli sagt bis jetzt:
– Bright Tradeshow x TPDG
– Paris x Gerrit
– Monster Mission x MOB
Ganz langweilig. Nichts besonderes. Skateboring halt.
Der Sommer ist endlich da. Was sagst du als Hosenfachmann zu Skaten in kurzen Hosen? Geht oder geht nicht?
Ich persönlich tue mich da immer etwas schwer. Wenn man aber keine dicken Bollerschuhe dazu performt, habe ich nichts gegen kurze Hose beim Skaten – auf jeden Fall besser als die Hose bis auf 3/4 hoch zu krempeln – gehtgarnicht!
Welche Kaffesorte geht und welche nicht?
Lavazza geht! Tchibo-Tankstellen-Automat und Burger King Kaffee geht gar nicht!
Welche Kippenmarke geht und welche nicht?
Pueblo – der gesunde Tabak!
Polnischer Drehtabak mit Kirscharoma. Furchtbar!
Welcher Rapper geht gerade und welcher nicht?
Joey Bada$$.
Herr Sorge. Wasdalos?
Welcher Skatemodetrend geht und welcher nicht?
Hobbyskaten: Ohne Kameras auf Tour fahren.
Longboard per Mallgrab durch die Innenstadt ziehen und übertriebene amerikanische „Game of S.K.A.T.E“-Wettbewerbe.
Welches Reiseziel geht und welches nicht?
Die eigene Hood skaten.
Spanien geht nicht. Terrakotta-Overdose! Café con leche por favor, aqui no!
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