Nicht nur in Münster leistet skate-aid Flüchtlingshilfe. Doch was genau machen die da eigentlich? Wir haben uns Maik Giersch geschnappt und mal genau Nachgefragt.
Maik ist bei skate-aid seit ca. einem Jahr im Boot hat aber schon vorher reichlich Erfahrung in der Titus Familie gesammelt und war auch schon für das Monster aktiv und zwar als Redakteur und als Fotograf. Auch die Bilder für diesen Artikel stammen von Maik. Er steht seit Mitte der 80er auf dem Brett und ist bei skate-aid eine Art Allround Waffe.
Erfahrt mehr über das Projekt in Münster und was in Zukunft so geht!
Hey Maik, wie geht’s dir?
Der Kopf dampft und das ist auch gut so! Nein ernsthaft, mein Schreibtisch und Email-Postfach explodieren bald, aber ich freue mich natürlich über das durchweg positive Feedback in Richtung skate-aid und meine Arbeit.
Was machen die Projekte?
Es gibt viel zu tun… Kenia, Palästina, Libanon und natürlich ist der Support für Flüchtlingskinder, die nach Deutschland kommen, wichtiger denn je!
Wir haben zum Glück viele Leute, die mit uns gemeinsam einiges bewegen. In dem aktuellen Video über den skate-aid Workshop sieht man ja auch, wie gut das klappt wenn Flüchtlingskinder zusammen mit Locals und Kids aus Deutschland skaten. Das ist einfach ein perfektes Beispiel dafür, wie Integration laufen kann und sollte. Da gibt es keine Berührungsängste, die Kids helfen sich gegenseitig und lernen quasi nebenbei auch, sich zu Verständigen und step-by-step die Deutsche Sprache.
So etwas klappt aber nur, wenn man das gut organisiert in einem Team passiert, das den Kids Skateboarding mit viel Spaß vermittelt, genau wie diejenigen, die sich um die Timings, Absprachen mit den Einrichtungen inklusive Schreibkram kümmern. Dickes THX! an diejenigen, die uns da unterstützen.
Natürlich macht ein einmaliger Workshop wenig Sinn, wenn man auf Dauer etwas bewegen möchte. Deshalb machen wir diesen Workshop auch regelmäßig. In Münster zur Zeit einmal in der Woche und erst gestern war es wieder so weit. Ist immer wieder ein Erlebnis, wenn man Kids sieht, wie sie sich das erste Mal aufs Brett stellen… sketchy aber immer mit einem dicken Grinsen auf den Backen. Genau wie wir damals!
Wie und wer kam denn auf die Idee?
Die Idee ist ja nicht wirklich neu. skate-aid organisiert Workshops schon seit etlichen Jahren. Nicht nur in den zahlreichen Projekten, die wir rund um den Globus betreuen, sondern auch vor unserer Tür.
Wie lange brauchte es dann zur Realisierung?
Da wir gut organisiert sind und uns zum Glück viele Supporter helfen, haben wir den aktuellen Workshop im Skaters Palace innerhalb von einer Woche geplant und direkt umgesetzt. Grüße und Thx an das Palace Team – ihr geilen Vögel!
Ihr macht das ja mit der Diakonie Münster zusammen. Wie kam es dazu?
Wir haben uns natürlich informiert, welche Anlaufstellen es gibt. Einige Kontakte, wie den zur Diakonie, hatten wir aber auch schon länger und so eine Zusammenarbeit hat ja auch viel mit gegenseitigem Vertrauen zu tun.
Wer macht was bei dieser Kooperation?
skate-aid kümmert sich um die Planung, Umsetzung, Absprachen. Stellt gemeinsam mit dem Skaters Palace ein Team aus Skateboardtrainern zusammen, genau wie Leihboards, Pads, Helme…
Wie stemmt Ihr das ganze und wo und wie kann man Euch helfen?
Checkt einfach mal www.skate-aid.com oder unsere FB Page. Wir bekommen häufig die verschiedensten Anfragen via Mail. Manchmal kommen Leute auch spontan bei uns im Büro vorbei und bringen uns Hardware wie komplette Boards oder auch gefahrene Decks, Trucks und Wheels, die sie nicht mehr brauchen. Kann man übrigens auch im nächsten Titus Shop abgeben und einfach sagen, dass es an skate-aid gehen soll. Natürlich freuen wir uns auch über jede finanzielle Spende.
Wie können sich deutsche Kids integrieren?
Wir haben die Workshops ja bewusst so gelegt, dass die deutschen Kids mit den Flüchtlingskindern skaten. Die deutschen Kids sind hammer und helfen schon allein, indem sie den Flüchtlingskindern die ersten Basics zeigen und gemeinsam Spaß haben. Das erinnert mich an die Zeit, wo ich als Jugendlicher viel mit dem Skateboard durch die Welt gereist bin und solche Trips nicht wirklich geplant waren. Brauchte man auch nicht, denn egal an welchem Spot ich auf dieser Welt kam, man kam sofort ins Gespräch mit den Locals, fuhr eine gemeinsame Session und hatte anschließend in irgendeiner WG einen Sofaplatz für die Nacht.
Plant Ihr Aktionen und Workshops für weitere Städte?
Da läuft ja bereits einiges, wie zum Beispiel in Berlin oder in Dortmund. Wir bekommen auch fast täglich Anfragen. Checkt einfach die News auf der skate-aid Website.
Kann man als motivierter Shop etwas mit euch auf die Beine stellen?
Klar, egal ob man dort Hardware für unsere Projekte sammelt oder ganz einfach unsere skate-aid Produkte ins Sortiment nimmt. Aktuell tut sich da ja auch einiges in puncto Kollabo-Produkte, wie beispielsweise das skate-aid x Element Deck, was in den nächsten Tagen erhältlich sein wird, oder unsere Kollabos mit Neff, Adidas, Powell & Peralta, Black Flys… etc. Ein Teil des Erlöses über die Abverkäufe fließt an skate-aid. Also tut der Store etwas Gutes, wenn er die Produkte anbietet und derjenige, der sie kauft ebenfalls. Mal ganz abgesehen davon, dass man damit auch ein Zeichen setzt und zeigt, dass man eine gute Sache unterstützt.
Ihr habt ja Flo Westers als Supporter bekannt gegeben. Was macht so ein Supporter bei Euch?
Uns supporten…hahaha. Konkret wird Flo mit zu einem skate-aid Projekt in Afrika fliegen, wo er den Kids nicht nur zeigen wird, was man so alles mit einem Skateboard anstellen kann, sondern ihnen auch ein paar Basics vermittelt. Viele Kids werden Flo dabei gespannt auf die Füße schauen und ich bin mir sicher, dass sie beim nächsten Besuch auch einige Tricks von Flo aus der Tasche zaubern.
Vielen Dank Maik und dann gehören dir die letzten Worte!
Dickes Danke an Dich, dass ich an dieser Stelle etwas über skate-aid erzählen durfte. Vielleicht sehen wir uns ja beim COS Cup Finale im Europapark, würde mich freuen!
…und wenn jemand Bock hat, sich für skate-aid zu engagieren: Einfach mal unsere Website oder FB-Page checken und in unsere Richtung winken, denn wo ein Wille ist, ist bekanntlich auch ein Weg!
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