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Bobby Worrest Interview – Just a normal guy

Bobby Worrest schlurft in die Lobby des Berliner Hotels, in dem die Nike Fahrer während des Berlin Open Contests untergebracht sind. Er hat keinen Stress und bestellt sich erst Mal einen Kaffee. Dann setzt er sich an den Tisch und wir fangen an über Berlin zu plaudern, Bars und Motorradtrips. Normale Dinge eben. Die Worte kommen etwas zögerlich aus seinem Mund, aber überlegt. Er ist entspannt. Er ist ein Typ, mit dem man gerne abhängt. Zwei Sixpacks Bier, eine Packung Chips und Sport im Fernsehen, so stellt man sich das vor. Ein normaler Typ eben. Ein normaler Typ, der Switch Backside Lipslide im Ersten auf’s Handrail nagelt.

Bobby Worrest Interview

[Interview & Fotos: Stefan Schwinghammer]

(Bobby setzt sich und lässt sich eine zweite Tasse Kaffee bringen.)

Brauchst du viel Kaffee um in den Tag zu kommen?
Ein paar Tassen auf jeden Fall. Eine ist Pflicht, aber ich könnte auch fünf trinken.

Hilft das beim Contest?
Nein, das hilft nur zum aufwachen.

Warst du schon mal in Berlin?
Ja, ich weiß aber nicht mehr genau wann. Vielleicht vor sechs Jahren.

Gefällt es dir hier?
Es ist ziemlich gechillt. Nicht dass ich das jetzt getan hätte, aber du kannst bis neun Uhr früh feiern. Das ist cool. Die Stimmung ist mellow, es gibt heiße Frauen.

Du bist nicht so aufs feiern aus?
Mir reicht es Bier zu trinken.

Bist du mehr der Bar Typ?
Yeah, ich sitz lieber an der Bar als in einen Club zu gehen. Außer alle meine Freunde gehen in einen Club, dann bin ich dabei.

Bist du nur wegen dem Contest hier, oder filmst du auch für einen Part?
Ich bin auf jeden Fall für den Contest hier und flieg dann am Montag zusammen mit Brian Lotti nach Irland. Wir werden Belfast und Dublin skaten.

Hast du den Trip nach Irland geplant?
Ich weiß garnicht genau wer es geplant hat. Ich glaub Red Bull hat was damit zu tun.

Irgendwer hat einfach gesagt, Hey Bobby, es geht nach Irland?
Yeah, Deluxe hat mich gefragt ob ich mit Brian auf den Trip gehen möchte und ich hab zugesagt.

Bobby Worrest Interview

Hier bist du mit dem ganzen Nike Team, dann gehst du zu Zweit mit Brian Lotti auf einen Trip und ich hab gehört, du fährst auch gerne alleine mit deinem Motorrad rum. Welche Art des Reisens gefällt dir am besten?
Alles hat unterschiedliche Reize für mich. Ich reise gerne mit einer großen Gruppe an Skatern von Land zu Land, weil jeder Bock drauf hat und man neue Orte sieht. Ich nehm mir aber auch gerne die Zeit und fahr alleine mit dem Motorrad durch die USA um dann ein paar Monate in Kalifornien zu verbringen und wieder zurück zur East Coast zu fahren. Das ist auch gut, weil du alleine bist und über Dinge nachdenken kannst. Dir Gedanken machen kannst, was du als nächstes machen möchtest.

Machst du solche Motorradtrips gezielt wenn du über etwas grübeln willst, oder passiert das einfach auf der Fahrt?
Ich bin jetzt schon ein paar Mal quer durchs Land gefahren. Vor ein, zwei Jahren gab es eine Zeit, wo ich immer hin und her gefahren bin. Ich hab einfach darüber nachgedacht, was ich machen möchte. Ich hatte Zeit und dachte mir, keine Ahnung, wann ich das nächste Mal die Zeit habe um mich einfach auf das Bike zu schwingen und loszufahren.

Was ist das Beste daran? Es gibt ja diese romantische Easy Rider Vorstellung.
Das hat sicher damit zu tun. Du hast Zeit, nichts Besseres zu tun. Vielleicht bist du ein bisschen ausgebrannt vom Skaten, also los und schaun was passiert. Ich bin von Los Angeles nach Washington D.C. gefahren und bin in Charleston, South Carlolina liegen geblieben. Also war ich da für ein paar Tage gestrandet. Eigentlich wollte ich da nur zwei Tage bleiben, aber war am Ende eine Woche da. Ich hab mich einfach treiben lassen. Ich kannte nur einige wenige Leute dort und keiner davon hatte ein Auto, damit ich zu der Werkstatt hätte fahren können, wo sie das nötige Teil für die Reparatur gehabt haben. Irgendwann nahm dann einer meiner Freunde mit seinem Anhänger eine mehrstündige Fahrt auf sich und hat mich abgeholt. Verstehst du was ich meine? Man lässt sich einfach treiben und sieht was passiert.

Ich versuche Tricks zu machen, die auch normale Skater machen können

Hast du dein Skateboard bei solchen Trips dabei?
Nein, das ist ein kleiner Urlaub. Es entspannt.

Bist du auch Motorrad gefahren, als es mit éS vorbei war?
Ja [überlegt] Wir sind mal 1000 Meilen an einem Tag gefahren. Das ist ein haufen Holz. Wir sind von Houston, Texas nach Tuson, Arizona gefahren.

Nachdem du von éS runter warst, warst du erst auf einem Dekline Trip, dann hast du eine Zeit lang Etnies getragen und wurdest irgendwann von Huf geflowt. Wie war die Suche nach einem Schuhsponsor und wie bist du am Ende auf Nike gelandet?
Lass überlegen. Also ich bin auf jeden Fall ein paar Deklines gefahren und die haben angeboten mich auf einen Trip nach Arizona mitzunehmen. Da hab ich gesagt, klar. Dann kam ich zurück nach Kalifornien und es hat einfach nicht funktioniert. Ich mag alle im Team, aber für mich hat es einfach nicht gepasst. Dann bin ich glaub ich Huf Schuhe gefahren und die haben sich gut geskatet. Danach gab mir Etnies Schuhe und wollte mich ins Team nehmen. Als das war, bekam ich einen Anruf von Scuba (Steve, Nike Team Manager, Anm. d. Red.). Wir haben uns ein wenig über Nike unterhalten und er hat angefangen mir dicke Pakete zu schicken und es war auch so alles cool. Also dachte ich, yeah, lass das mit Nike machen.

Bobby Worrest Interview

Filmst du jetzt für einen Chronicles Part?
Wenn man mir sagt ich soll, dann versuch ich’s. Aber es ist nichts offiziell.

Ich glaub du hast einige Leute mit deinem Luxury & Loudness Part überrascht, auch weil du darin mehr Rails fährst. Hat es abgefärbt, dass du mit Ryan Sheckler abhängst?
Nein, aber Ryan ist cool. Ich bin auch schon früher Rails gefahren, das ist jetzt nicht neu für mich. Ich hab mich nur irgendwann entschieden, das nicht mehr zu machen, weil ich keinen Spaß daran hatte. Vor allem große Rails machen mir keinen Bock. Aber dann gab es da ein paar meiner Freunde, die mich inspiriert haben. Wir haben uns über Alex „Trainwreck“ Gall unterhalten und über die alten Zero Tage und ich dachte mir, scheiß drauf, für diesen Part spring ich wieder auf ein paar Rails. Ich hab alles in Kalifornien gefilmt. Jetzt arbeite ich an einem kleinen Nike Part, der komplett East Coast Skating sein wird. Meine Herangehensweise ist Sachen zu filmen, bei denen ich mich wohl fühle und zu denen jeder einen Bezug herstellen kann.

Wie entscheidest du, welche Tricks du machst? Denn gerade die Railtricks im Video hatte ich in der Art vorher so noch nicht gesehen?
Keine Ahnung. Ich hab einfach Tricks im Kopf und such dann dafür den richtigen Spot.

Beim Pulaski Part war es das Gleiche. Es scheint, du hast ein gutes Gespür für die richtigen Tricks. Manchmal machen Leute die härtesten Tricks und die sind trotzdem langweilig, aber bei dir ist es immer interessant.
Danke Mann. Ich versuche Tricks zu machen, die auch normale Skater machen können. Du musst nicht die verrücktesten Tricks machen.

Wie sieht das bei der Wahl der Spots aus? Du bist ja ein Fan von Plazas.
Ich mag Plazas, weil mir das Photosynthesis Video damals sehr gefallen hat. Die sind nur Plazas geskatet und das Video hat mich inspiriert. Ich glaube das kam 1999 raus und ich bin damals nach Washington D.C. gezogen und als ich festgestellt habe, dass solche Spots nun alle vor meiner Haustür waren, hat mich das noch mehr inspiriert. Wir hatten ähnliche Spots wie in dem Video.

Sind die späten 90er deine Lieblingsära im Skaten?
Definitiv. Ich hab keine Ahnung warum, aber ich mag die Zeit. Die Sachen waren nicht überproduziert. Das war auch die Zeit in der ich an einen Punkt kam, an dem ich einige der Tricks machen konnte, die ich in den Videos sah. Deshalb hab ich da einen speziellen Bezug dazu. Außerdem hab ich auch an der East Coast gelebt und das „Photosynthesis“ Video war fast komplett East Coast. Die hatten ihre Marmorcurbs und ihre Bumps über Mülleimer und das hatten wir in D.C. auch. Deshalb haben wir versucht ihre Tricks an unseren Spots zu kopieren.

(An dieser Stelle wird Bobby gerufen, der Shuttle Bus fährt zum Contest und er muss los. Er verabschiedet sich und bewegt sich etwas watschelig Richtung Ausgang. Bereits eine Stunde später wird er sich dagegen anmutig wie eine Raubkatze auf dem Brett durch die Shelter Halle rollen. Der Kaffee hat gewirkt.)

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