Stephan Fröhlich studiert Filmregie und dreht eigentlich eher Imagefilme. Da er aber auch schon seit langen Jahren auf dem Brett unterwegs ist, hat er sich nun mal an ein Skate-Projekt gewagt. Herausgekommen ist dabei ein nicht unbedingt typischer Skateclip in der Osnabrücker Halle. Wir haben ihn dazu befragt.
[Interview: Stefan Schwinghammer]
Hi Stephan, stell dich doch mal kurz vor.
Hi. Mein Name ist Stephan Fröhlich, ich bin 25 Jahre alt und komme aus Espelkamp, ca. 50 km entfernt von Bielefeld. Seit fast vier Jahren wohne ich aber nun schon in Dortmund. Hier habe ich 2010 mein Filmregiestudium an der Ruhrakademie in Schwerte begonnen und werde dieses Studium Anfang nächsten Jahres mit meinem Diplomfilm abschließen. Seit drei Jahren bin ich nun schon selbstständig unterwegs als Regisseur, Kameramann und Editor und habe bisher in einer Produktionsfirma in Dortmund gearbeitet, welche ich 2012 mit Studienkollegen ins Leben gerufen habe. Hier habe ich vor allem Werbungen oder Image- und Eventfilme für Firmen produziert.
Wie bist du auf die Idee für den Clip gekommen?
Der Wunsch, Skatevideos professionell zu produzieren, besteht bei mir schon ziemlich lange. Immerhin bin ich durch das Skatefilmen mit meinen Kollegen aus der Heimat überhaupt zum Film gekommen. Ich würd da auch gerne mehr machen und nehme Aufträge gerne an. Die endgültige Idee zu diesem Clip entstand aber beim COS Cup Finale in Rust 2013, als ich Hendrik Kaczmarek kennenlernte und ihn fragte, ob er Bock hätte mal filmen zu gehen. Ich habe ihm gesagt, dass das recht easy machbar wäre, da wir aus fast der gleichen Ecke stammen. Ein paar Tage später stand das Konzept. Beim Dreh selbst stand er dann mit Marius (Kolkmeyer) und Fabi (Fabian Semrau) auf der Matte, was ich nicht wusste, aber sehr cool fand, da mehr Skater auch mehr Dynamik für das ganze Video bedeuten und ich somit direkt auch die beiden anderen Rollen in der Tankstelle besetzt hatte, haha!
Arbeitskleidung anziehen, Stromnutzung, Aufbau von Lampen, Ausschalten des Stroms vom Chef persönlich – war echt cool!
An welcher Tankstelle habt ihr gedreht und war das kompliziert dort zu filmen?
Das war eine Westfalentankstelle in Osnabrück. Nach dem ich bei anderen Tankstellen bereits Absagen erhalten hatte und nur noch diese offen blieb, hatte ich die Hoffnung schon fast aufgegeben. Aber dann kam die Antwort und ich muss an dieser Stelle noch mal großen Dank aussprechen an Frau Werth und Herrn Steinbrink, die den Dreh an der Tankstelle möglich gemacht haben und super locker drauf waren! Sie wollten lediglich eine Kopie des Endergebnisses und haben uns quasi alles erlaubt – hinter den Tresen, Arbeitskleidung anziehen, Stromnutzung, Aufbau von Lampen, Ausschalten des Stroms vom Chef persönlich – war echt cool!
Wie lange habt ihr für den Skateteil gebraucht und welche Technik kam zum Einsatz?
Gedreht haben wir an zwei Tagen mit zwei Kameras. Für die Tankstellen-Szene hatten wir die Sony FS 700 und einige Lampen. Den Skateteil haben wir mit der RED Epic gedreht, einer professionellen Kinokamera. Dazu hatte ich einige Lichtpanels, die ich extra ausgeliehen habe. Nach dem Warmfahren gingen die Tricks eigentlich recht schnell. Ich glaube insgesamt vier Stunden und wir waren durch. An dieser Stelle übrigens noch mal riesen großen Dank an meinen Kollegen Timm, der mich hinter der Kamera unterstützt hat. Großer Dank aber auch an Johannes und Matze, die mich mit Timm an der Tankstelle unterstützt haben!
Was war für die Jungs schwieriger, skaten oder schauspielern?
Das kam bei den Jungs wie aus dem Effeff. Skaten können sie ja eh wie man sieht und als Schauspieler haben sie sich auch echt gut gemacht. Vor allem Fabi. Bester Tankstellenverkäufer, mit Smiley auf der Brust, verkauft er seinen Grillfleischkäse!
Fehlt dir dieser Filmaspekt in Skatevideos? In alten Bones Brigade Streifen z.B. gab es da ja noch mehr davon.
Fehlen würde ich nicht sagen, aber da ich szenischen Film gelernt habe und selbst skate, verbinde ich beides sehr gerne. Außerdem bringt man den Zuschauer mit einer Handlung, auch wenn sie noch so klein ist, den dementsprechenden Bildern und passender Musik viel besser in Stimmung als mit einer simplen Namenseinblendung und dann Trick auf Trick. Womit ich nicht sagen will, dass das schlecht ist. Aber wie so oft ist es nicht verkehrt mal „was Neues“ zu probieren und ich hoffe einfach, dass es gefällt!
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