„Last chance to dance!“ Bei Sonnenschein und 21 Grad bot Gerlingen als dritter Stop der DC Wildcard Session den Teilnehmern die allerletzte Möglichkeit, sich eine der begehrten Wildcards für Red Bull Bomb the Line am 3. Juli in Berlin zu sichern. Auf dem Rathausplatz machten die knapp 40 Starter und über 500 Zuschauer mit erstklassigem Skateboarding und grandioser Atmosphäre aus der Session eine echte Skateboardparty mit Stadtfest-Charakter. Nach dreieinhalb Stunden standen mit Benjamin Garcia, Andi Welther und Ben Dillinger die letzten drei der insgesamt neun Wildcard Gewinner fest, die gemeinsam mit weiteren 50 Top-Skateboardern aus der ganzen Welt im Finale in Berlin antreten werden.
v.l.n.r. Andi Welther, Benjamin Garcia, Ben Dillinger
Die 18.000-Seelen-Stadt Gerlingen bei Stuttgart bot die optimale Location als Vorbereitung und gleichzeitig die letzte Chance, ein Ticket für Red Bull Bomb the Line am 3. Juli an der Baustelle in Berlin klarzumachen. „Der Spot hier ist ja quasi die Baustelle in klein“, bemerkte Andi Welther angesichts des Setups der dritten DC Wildcard Session. Zuerst mussten die 40 Starter das bekannte 5-Flat-3-Doubleset abhaken, das für die Session extra noch um eine Hubba erweitert wurde. Smoothes Flat und 3er-Stufen mit Rail ließen dann etwas Zeit, bevor zum Schluss der Line noch die 6er-Stufen samt Rail warteten. „In Berlin ist nochmal alles eine Nummer härter, da gibt es am Ende auch ein 10er Stairset!“, erklärte Andi Welther den Unterschied.
Andi Welther – Kickflip Noseslide
Der Anpfiff zum ersten Heat bei Kaiserwetter ertönte pünktlich um 14.30 Uhr, das Starterfeld rekrutierte sich zu größten Teilen aus Stuttgarter Locals und einigen Startern aus dem Süden der Republik sowie Österreich. Und dann war da noch dieser eine Franzose: Benjamin Garcia, 20 Jahre jung, war extra aus Bordeaux angereist, um bei der letzten DC Wildcard Session dabei zu sein. Wer so einen weiten Weg auf sich nimmt, hat kein Motivationsproblem – das stellte Benjamin auch von Anfang an klar. Der erste Heat war keine 20 Minuten alt, da hatte der Junge aus Bordeaux bereits seine unglaubliche Line verhaftet. Erst erlegte er per Backside-360-Ollie-Korkenzieher das Doubleset, schoss dann einen saftigen Treflip hinterher und besiegelte das Ganze schließlich mit dem härtesten Railtrick des Tages: Backside 270 Lipslide. Spätestens jetzt brannte die Luft im friedlichen Gerlingen.
Benjamin Garcia – Backside 270 Lipslide
In Heat 2 ließ Ben Dillinger aus dem benachbarten Bundesland Bayern mit seiner Line keinen Zweifel daran, dass er die Wildcard für Berlin fest im Blick hatte. First try Switch Frontside Flip am Doubleset, Kickflip an den 3ern und Bens on-lock Nollie Hardflip an den 6ern – so empfiehlt man sich fürs Siegertreppchen.
Ben Dillinger – Switch Frontside Flip
Die dritte Runde stand mit Andi Welther und Helder Lima im Zeichen der Stuttgarter Local Heros. Helder war wie immer leichtfüßig und stylisch unterwegs, während Andi mit seiner Line zu kämpfen hatte. Der Frontside Flip über das Doubleset war fast on-lock und auch der 3er-Kickflip bereitete keine Probleme, nur der angepeilte Kickflip Noseslide am Rail wollte nicht. Als es zum Ende des Heats „Last Try!“ hieß, hatte Andi die gesamte Crowd hinter sich und nagelte seine Line im allerletzten Versuch in den Gerlinger Rathausplatz. Skater, Kids, Passanten, Familien, Senioren und selbst die Thekenkräfte der Verpflegungsstation feierten Andis Line so lautstark, dass jetzt auch der letzte der 18.000 Einwohner mitbekommen haben musste, dass der Rathausplatz heute ohne Frage der Place-to-be war.
Der Contest war megakrass, weil fast alle ihre Line gestanden haben. Eigentlich hätte jeder gewinnen können, weil hier richtig harte Sachen gezeigt wurden
„Der Contest war megakrass, weil fast alle ihre Line gestanden haben. Eigentlich hätte jeder gewinnen können, weil hier richtig harte Sachen gezeigt wurden“, betonte Ben Dillinger, der mit seiner Line Platz drei belegte und damit seine Wildcard für Berlin klar machte. Andi Welther belegte an seinem Homespot den zweiten Platz und fährt damit ebenfalls mit nach Berlin. Der erste Platz ging verdient an Benjamin Garcia, der seinen Sieg erst gar nicht fassen konnte und schließlich charmant kommentierte: „Ich freue mich, dass sich der weite Weg von Bordeaux gelohnt hat! Ich mag den Spot sehr, die Stufen und das Flat sind super. Ich glaube, in Berlin wird es wirklich schwierig, weil die ganzen krassen US-Fahrer da sind. Aber natürlich werde ich mein Bestes geben!“
Damit ist die Vorrunde für Red Bull Bomb the Line vorbei. Neun Fahrer konnten ihr Ticket für das Main Event an der Berliner Baustelle am 3. Juli lösen: Jost Arens, Yannick Schall, Wilko Grüning, Dardan Sabovic, Vladik Scholz, Louis Taubert, Andi Welther, Benjamin Garcia und Ben Dillinger steigen dann mit 50 weiteren internationalen Top-Skateboardern in den Ring, um zum zweiten Mal die Frage zu klären: Wer ist der König der Baustelle? Red Bull Bomb the Line wird es zeigen. Nächster Halt: Hauptstadt.
ERGEBNISSE:
1. Benjamin Garcia (Bordeaux, FR) | Backside 360 Ollie (Doubleset), 360 Flip (3er), Backside 270 Lipslide (6er Rail)
2. Andi Welther | Frontside Flip (Doubleset), Kickflip (3er), Kickflip Noseslide (6er Rail)
3. Ben Dillinger | Switch Frontside Flip (Doubleset), Kickflip (3er), Nollie Hardflip (6er)
4. Erik Müller
5. Maxi Schaible
6. Alex Ring
7. Glenn Michelfelder
8. Philipp Josephu
9. Sandro Trovato
10. Helder Lima
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