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Zu Besuch in Paul Rodriguez‘ Skatepark

Als Nike zu Beginn des Monats den „P-Rod III“ vorstellte, bot sich uns die Möglichkeit, Mr. Paul Rodriguez höchstpersönlich in Los Angeles zu treffen, mit ihm über seinen Schuh zu plaudern und – last but not least – mit einem der besten Skateboarder der Welt selbst eine Runde skaten zu gehen. Zu P-Rods privater Halle kam dieser Tage noch ein eigener Skateplaza in San Fernando Valley, Los Angeles, hinzu, den Paul und Kollegen mit einer dicken Session einweihten. Auf den folgenden Seiten findet ihr photographisches Beweismaterial von den Spots und auch ein paar Sequenzen vom Meister persönlich, der sich mal wieder nicht hat lumpen lassen und consistent wie eh und je geskatet ist.

Nach der Session haben wir die Möglichkeit genutzt, den 24-Jährigen ein bisschen auszufragen, wie er die beiden Parks auf die Beine gestellt hat und wie eigentlich seinen Alltag auf dem Board aussieht. Klickt auf ‚mehr‘ für alle Bilder und das Interview!

Hey Paul alles klar? Ich muss sagen, ich bin schwer beeindruckt, du hast dir ja echt ein ordentliches Set-Up hingestellt: eigener Outdoorpark, private Skatehalle, dein Skateshop, dein Zuhause – und das alles hier in der Gegend.

Yep, ich bin auch echt happy damit! Der neue Skateplaza ist knapp 15 Minuten von meinem Haus weg, die Halle gerade mal 10 Minuten. Ich habe also jeden Tag schonmal zwei super Optionen, um viel skaten zu können. Das ist mir sehr wichtig. Und mein Shop „Primitive“ ist auch nur 20 Minuten entfernt, auf der anderen Seite der Valley.

Fährst du denn jetzt überhaupt noch mal in die Stadt zum Streetskaten, oder ist jetzt nur noch Park angesagt?

Ich fahr natürlich schon extrem viel in meinem Park, aber auch immer noch eine Menge Street und gerne auch mal etwas weiter weg als LA. Das hängt auch immer davon ab, was meine Kumpels so machen und wo die Bock drauf haben. Aber vor allem wenn’s um neue Spots geht, sind wir schon viel draussen unterwegs.

Wie hat sich das alles so verändert, seit du angefangen hast zu skaten?

Hier hat sich seitdem so einiges verändert. Ich glaube, bis 2001 gab es hier in der Valley überhaupt keinen Park. Und die, die dann gebaut wurden, waren auch eher nicht so toll. Wir sind also ausschliesslich Street gefahren und zu der Zeit, als ich noch kein Auto hatte, sind wir nur die Spots gefahren, die man auch mit Pushen erreichen konnte – aber es ging trotzdem. Heute wäre das alles vielleicht etwas einfacher. Zu den ganzen guten Spots nach Torrance, Long Beach und Irvine bin ich aber erst gekommen, als mein Kumpel Nigel endlich sein erstes Auto hatte.

Und wann hast du dann deine eigene Skatehalle gebaut?

Die Halle hab ich seit ein paar Monaten. Zuerst haben wir einfach selber ein paar Obstacles gebaut, aber die waren alle nicht so optimal. Dann hab ich vor etwa einem Monat mit Hilfe meiner Sponsoren ein paar Profis angeheuert, die hier ein 1A Rampen-Set-Up aufgebaut haben. Ein paar Dinge sind aber immer noch nicht 100-prozentig so, wie ich mir das vorgestellt habe. Ein paar Winkel sind schwierig anzufahren und das lange Curb in der Mitte ist verflucht. Es grindet perfekt, aber Slides gehen überhaupt nicht – dabei wollte ich es nur aus dem Grund, endlich lange Grinds und Slides üben zu können. Wir werden es noch umbauen und dann auch mit Steincurbs, das wird sicher super!


Als du deinen Park gebaut hast, hast du jemals darüber nachgedacht, sowas wie die Berrics zu machen?

Nein, überhaupt nicht. An diesem Punkt meiner Karriere wollte ich einfach nur die Möglichkeit haben, jeden Tag skaten zu können. Die Halle ist meine Trainings Facility, das ist ihr einziger Zweck. Vielleicht könnten wir hier irgendwann später mal etwas in die Richtung Berrics machen, aber jetzt geht’s mir hier nur ums Skaten. Ich würde auch nicht wollen, dass hier immer tausend Leute vorbeikommen und es zum Irrenhaus wird. Hier skaten maximal fünf Leute gleichzeitig und das sind alles gute Freunde.

Also hat niemand ausser dir einen Schlüssel für den Park?

Nein, das geht schon alleine aus Versicherungsgründen nicht. Es ist manchmal auch ganz schön hart, hier keinen reinzulassen, denn die Kids aus der Nachbarschaft haben ja schon längst gecheckt, dass der Park hier ist. Aber ich kann sie trotzdem nicht skaten lassen, so leid es mir tut, denn wenn sich hier ein Kid was tut und die Eltern mich dann verklagen, dann war’s das. Manchmal sitzen hier Kids an der Tür und wollen nur etwas zugucken. Die zeigen mir dann ihre Schuhe und Boards mit meinem Namen drauf und ich hab ein richtig schlechtes Gefühl. Ich hasse es wirklich, so sein müssen, aber das Risiko ist einfach zu gross. Zum Glück gibt’s jetzt hier einen neuen Skateplaza um die Ecke, der öffentlich ist.

http://vimeo.com/5864541

Erzähl uns doch mal, wie es überhaupt zu deinem privaten Skateplaza gekommen ist. Ist das dein alleiniges Projekt?

Nein, das kam alles über Nike. Die arbeiten mit einer Stiftung namens „LA 84“ zusammen, deren Ziel es ist, hier in LA neue Basketball-Courts, Tennis- und Fussballplätze und eben auch Skateparks zu bauen und instand zu halten. Und Skateboarding ist hier, gerade bei den Kids, schon ziemlich gross! Das Ganze wurde finanziert durch Gelder, die von den Olympischen Spielen ’84 in LA übrig geblieben sind. Die Leute wollen einfach Amateur-Athleten unterstützen, in Form von 84 verschiedenen Sportanlagen – und mein Plaza ist quasi eine davon.


Gab es irgendwelche Vorgaben, was die Gestaltung anging, oder hattest du komplett freie Hand?

Ich muss hier zuerst einmal klarstellen, dass das ganze Konzept eigentlich gar nicht aus meiner Feder stammt. Lance Mountain hat das Design des Parks gemacht und sich um die Details gekümmert, das geht alles auf seine Kappe. Ich habe natürlich gesagt, was ich gut und schlecht finde, aber er hat den kreativen Part übernommen. Ich konnte dann noch etwas auswählen.


Als ich die blauen Rails gesehen habe, war ich eigentlich ziemlich sicher, dass die deine Idee gewesen wären…

Ja, das könnte man meinen, aber Lance weiss einfach, was abgeht und dass das ein Spot ist, den ich in meiner Karriere immer wieder geskatet bin. Meine Absicht war aber ganz klar, dass es alles „real street“ sein musste. Mir war es wichtig, echte Skatespots zu haben.

Würdest du denn Tricks für deinen Part dort filmen?

Ja, auf jeden Fall! Warum auch nicht?

Hier gibt’s noch einen exklusiven ersten Blick auf Paul’s neuen Schuh, den P-Rod 3:

Und quasi als i-Tüpfelchen gibt es genau seit heute eine lange Version von Pauls neuer Schuh-Ad zu sehen, in der unter anderem Kobe Bryant, Ice Cube, Lance Mountain und P-Rods neuer Teamkollege, Eric „Froston“ Koston himself, auftauchen:

Oli Tielsch

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