Die neueste Carhartt Kampagne wirbelt Staub auf, im wahrsten Sinne des Wortes. Um die passenden Aufnahmen zu erhalten, wurden die beteiligten Skateboarder für das Shooting nämlich eingestaubt. Die Anzeigen die daraus entstanden sind, werdet ihr demnächsten in ganz Europa zu sehen bekommen.
Ideengeber der Aktion und damit verantwortlich für den ganzen Saustall war Photograph Roberto Alegria. Deshalb wollten wir bei ihm mal nachfragen, was denn in seiner Reinlichkeitserziehung falsch gelaufen ist. Was genau beim Shooting alles los war, das könnt ihr ausserdem noch in diesem Clip sehen.
Hallo Roberto, wie bist du auf die Idee für die Staub Kampagne gekommen?
Die Idee und das Konzept kamen mir, als ich letztes Jahr ein Photo von einem Skater mit künstlichem Rauch machte. Mir gefiel das Ergebnis so sehr, dass ich noch nach anderen Wegen suchte, diesen Effekt zu erzielen: die Bewegung einer weißen Masse im Kontrast zu einem schwarzen Hintergrund. Ich versuchte es mit dem „Staub“ und die Art und Weise wie er sich verteilte war perfekt.
Hast du eigentlich reihenweise alte Staubsaugerbeutel ausgeleert, um den ganzen Staub zusammen zu bekommen?
Eigentlich ist es nicht wirklich Staub, es ist Mehl. Wir haben ungefähr 50 Kilo Mehl verwendet, weil wir sehr viel Mehl auf die Skater werfen mussten, um den gewünschten Effekt zu erzielen, damit es auch gut aussieht auf den Bildern.
War es ein schwieriges Shooting, mit dem Staub?
Leute die mich kennen und schon mit mir gearbeitet haben wissen, dass das Licht immer das wichtigste für mich ist. Der schwierigste Teil ist es, den Staub im exakt richtigen Moment auf das Bild zu bannen und natürlich sollte er dabei mit dem Trick harmonieren. Diese drei Elemente in einem kurzen Moment vereint abzubilden ist sicherlich der schwierigste Teil des Shootings. Der Staub sah nicht in allen Bildern gut aus, weshalb wir unzählige Wiederholungen brauchten. Für das Bild von Jan Solenthaler’s Heelflip haben wir 4 Stunden photographiert und ich stand dabei fast durchgängig im Wasser.
Hat es immer so lange gedauert, bis die Tricks im Kasten waren?
Je nach Spot konnte es schon drei bis vier Stunden dauern bis alles fertig war und dann noch mal eine Stunde, bis die Skater den Trick richtig machten. Was am längsten dauerte war das Setup aufzubauen und die Beleuchtung einzurichten.
Gab es noch andere Komplikationen während dem Shooting?
Wir hatten ziemliches Glück, denn im großen und ganzen gab es keine Schwierigkeiten. Den schlimmsten Part hatten die Skater, weil es für sie schwierig war zu skaten, über und über mit Mehl bedeckt. Wegen dem Mehl hatte das Griptape auch keinen Grip, was die Sache ziemlich kompliziert für sie machte.
Wer war denn an dem Shooting alles beteiligt?
Zwei Skater, Jan Solenthaler und Jerome Cambell, dann zwei Filmer, Pol Penas und Pol Orpinell und drei Assistenten plus mich als Art Director und Photographen.
Würdest du die Aktion als Kunstprojekt bezeichnen, oder ging es einfach um spezielle Photos?
Definitiv ein Kunstprojekt. Im Grunde bezeichne ich alle meine Arbeiten als Kunstprojekte. Bei diesem speziellen Projekt geht es nicht nur um den Staub, es dreht sich ebenso um die Spots und das Licht.
Wie sahen denn die Spots aus, nachdem ihr sie verlassen habt?
Definitiv weiß! [lacht]
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