Polizei von Barcelona greift durch
„Direktive gegen das rollende Brett“?! … Come on!
Zwei Mannschaftswagen der Polizei fuhren am gestrigen Dienstag gegen 17.30 Uhr am Macba auf. Der Platz wurde sofort abgeriegelt und alle anwesenden Skater erkennungsdienstlichen Massnahmen unterzogen. Photo- sowie Filmequipment wurde konfisziert. Nach Abschluss der „Ermittlungsmassnahmen“, die Augenzeuge Lucas Fiederling als „äusserst unschön und handgreiflich“ bezeichnete, wurden Mark Frölich, Bülent Kurtca und weiter teils bekannte Skater mit Handschellen gefesselt in die Wagen verfrachtet. Lucas gelang die Flucht, aber auch er hat keinen Kontakt zu den Inhaftierten, denen insgesamt über 50 Vergehen zur Last gelegt werden. Die neue Direktive der Stadt sieht Bestrafungen für Sachbeschädigung und ähnliches für Skateboarder auch rückwirkend vor.
Marks Anwalt, der zurzeit auf dem Weg nach Barcelona ist, wollte noch keinerlei Stellung zu den Vorfällen beziehen, um das Verfahren nicht zu gefährden. Bezirksstaatsanwalt Miguel de Gonzales-Cabrón sagte im Lokalradio: “Wir wollen ein Exempel statuieren. Diese Plage muss endlich ein Ende haben. Die Jugendlichen sollten lieber etwas sinnvolles tun. Die Bürger sind allesamt aufgerufen, gegen die Skater vorzugehen.”
Quasi über Nacht wurde Skateboarding in Barcelona verboten. Verstösse gegen das Gesetz durch Herumrollen auf den Strassen werden mit bis zu 2000 € geahndet, bei Beschädigungen wie Slide- und Grindspuren müssen diese zudem selbstständig entfernt werden. Bekannte Spots wie Macba oder Parallél werden in den kommenden Tagen geskatestoppt.
Share