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Converse Throw Down – Skateboarding on Stage

Am 06. Juli fand in Münster dieses Jahr das Vainstream Festival statt, welches den „Converse Throw Down“ beherbergte, einen Best Trick Contest der auf einer Bühne parallel zu Hardcore- und Punk-Rock Auftritten ablief. Norbert Szombati berichtet live aus dem Moshpit.

Converse Throw Down

[Text: Norbert Szombati | Fotos: Daniel Wagner]

Throw down, oder in unseren Breitengraden auch schmeißen, moschen, runterballern oder ähnlich genannt. Es gibt viele Worte dafür das zu beschreiben und bei jedem dieser Worte weiß der Skater von heute was gemeint ist. Gaps, Stufen, Rails und Hubbas. Skateboard fahren mit hoher Risikobereitschaft, meist gepaart mit etwas (oder etwas mehr) Schmerz und dem inneren Kampf gegen die eigene Angst.

Rechts ein 11er Stufen Set mit zwei Hubbas und Rail, vor dem man als Skater auch schon mal ein bisschen Pipi in der Hose haben kann

Der Otto-Normal-Verbraucher läuft in der Regel kopfschüttelnd am Spot vorbei und denkt sich etwas zwischen „Boah, voll auf die Fresse“ oder „Dann soll er sich doch das Genick brechen“. In der Regel kann er nicht verstehen, wie der verrückte Typ da denn überhaupt nochmal aufstehen kann und noch weniger kann er verstehen, wieso zum Teufel er denn da noch mal hoch geht und das Gleiche schon wieder versucht und wieder und wieder bis er kaum mehr laufen kann. Irgendwann passiert etwas Unerwartetes und der verrückte Typ fährt mitsamt seinens Skateboards weiter, er rastet aus, freut sich, genauso wie seine Freunde, die das Geschehen gefilmt und fotografiert haben. Ein anderer Schlag Mensch, dessen Verhaltensweisen man nicht immer versteht.

Beim Converse Throw Down trafen zwei dieser speziellen Gruppen aufeinander – zwölf auf Mosch gepolte Skater namens Mark Frölich, Helder Lima, Fitschi, Fabian Lang, Michi von Fintel, Vladik Scholz, Andi Welther, Dardan Sabovic, Alessandro Magnani, Louis Taubert, Paco Elles und meine Wenigkeit unter 20.000 begeisterten Anhängern der Hardcore-Mosch-Musik, die auf die unheimlich lauten, harten Klänge ihrer musikalischen Idole „moschen“. Kurz gesagt, Tattoos, Tunnels, Piercings und Plastikbecher so weit das Auge reicht.

Die Kulisse für dieses Zusammentreffen sollte die Converse Bühne auf dem Vainstream Festival in Münster bieten. Links die Stage auf denen die Bands Strike Anywhere, Red Fang und H2O für Krawall sorgten. Rechts ein 11er Stufen Set mit zwei Hubbas und Rail, vor dem man als Skater auch schon mal ein bisschen Pipi in der Hose haben kann. Dahinter 10.000 € Cash for Tricks gegen das Pipi in der Hose und davor eine unvorstellbare Menschenmasse, die das Pipi direkt zurück in die Hose holt.

Ein Zustand zwischen Ekstase, totaler Reizüberflutung und Koma bei 30°C und unter massivem Alkoholeinfluss

Es sollte drei jeweils 20-minütige Sessions (Hubba, Rail, Stufen) geben, in denen sowohl die Band auf der Bühne als auch wir zwölf Skater alles geben und damit die versammelten Massen in einen Zustand zwischen Ekstase, totaler Reizüberflutung und Koma bei 30°C und unter massivem Alkoholeinfluss versetzen sollten. 20 Minuten Reizüberflutung und Skaten ohne den Klang des abpoppenden Boards zu hören. Ein großes Chaos in dem hier mal ein Fitschi per Bs Smith Bs Revert im Augenwinkel vorbeizischt und gefühlt im gleichen Moment Michi von Fintel parallel dazu einen unmöglichen Bs Noseblunt an der Hubba auf einem 30 cm schmalen Streifen ausfährt. Während der Rail Session checkt man dann auch ganz schnell, wer die Stange dominiert. Männlicher als Fabi Lang springt keiner auf das Rail. Da sticht nur noch Mark Frölich, dem man den Spaß an der Session quasi im Gesicht ablesen konnte – passender und besser kann ein Contestformat für Mark nicht mehr sein!

Zum Schluss stellt sich dann nur noch die Frage, wer von beiden Gruppen jetzt die beklopptere für Otto-Normal-Verbraucher ist? Aber bekloppt hin oder her, am Ende hatte jeder der 20.012 vor Ort auf seine eigene Art und Weise seinen Spaß und wird das was er da erlebt hat so schnell auch nicht mehr vergessen, so viel steht fest.

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