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Schuhtest

Schuhtest – Nike SB „Lunar Oneshot“

Seit Nike Anfang 2002 wieder in die Skateindustrie eingestiegen ist, haben sie vor allem zu Beginn auf bekannte, klassische Designs wie den Dunk gesetzt und diese an die Anforderungen des Skateboards angepasst. Gleichzeitig ist Nike’s Innovationsfreude nie zu kurz gekommen und so gab es bald in konstanten Abständen sehr technische Modelle mit allem möglichen Schnickschnack. Manche können sich bestimmt noch an die Zoom Tre Reihe und den Zoom FP erinnern. Allesamt gute Skateschuhe, aber mit ihrem auffälligem Aussehen eher am Markt vorbei. Das soll sich nun mit dem Lunar Oneshot ändern. Minimalismus ist wohl das geeignetste Wort den Schuh kurz und knapp zu beschreiben. Dabei kommen die technischen Details nicht zu kurz, nur diesmal sind sie nicht auf den ersten Blick zu erkennen. Wir haben uns den Lunar Oneshot genauer angeschaut und zeigen euch, was alles in dem Schuh steckt.

[Text&Fotos: Christoph Dyckmans/weartested.com]

Nike SB Lunar Oneshot

Haltbarkeit //

Der Lunar Oneshot besteht aus zwei Stücken, die beim Übergang von Vorderfußbereich und Seitenwange vernäht sind. Bei vielen Modellen ist diese Naht normalerweise eine Schwachstelle, beim Oneshot jedoch nicht. Die Naht ist sehr weit in Richtung Seitenwange gezogen und kommt dadurch kaum in Kontakt mit dem Griptape. Der Vorderfußbereich ist klar aufgebaut und bietet wenig Angriffsfläche. Die auffällige Kunststoffschicht, die sich über den ganzen Schuh streckt, nennt Nike SB Hyperscreen. Das Ziel ist die Haltbarkeit des Wildleders zu steigern. Im typischen Kickflip-Bereich ist das Ziel vollkommen erreicht worden, im Ollieloch-Bereich leider nicht. Die Hyperscreen Beschichtung hat sich innerhalb der Testdauer von zehn Stunden deutlich abgetragen und es ist ein Loch entstanden. Trotzdem ist festzuhalten, dass die Beschichtung einen besonders guten Flick bietet. Positiv hervorzuheben ist das zweite, hintere Stück des Schuhs. Durch den aufgeschweißten Swoosh kommt es zu keinen abstehenden Designelementen und auch die Form ist stabil geblieben. Wie der Name schon sagt, besteht die Sohle des Lunar Oneshot aus dem Nike Lunarlon Schaumstoff. Bezogen auf die Haltbarkeit macht die Sohle einen sehr guten Eindruck. So gab es im seitlichen Bereich kaum Abriebstellen. Ebenso hat sich das tiefe Fischgrätenmuster der Sohle einwandfrei geschlagen und der Grip blieb über die gesamte Testdauer konstant gut.

Dämpfung //

Insgesamt sind die Dämpfungseigenschaften des Lunar Oneshot gut. Wie schon im Kapitel Haltbarkeit erwähnt, besteht die Sohle des Modells aus dem bewährten Lunarlon-Schaumstoff. Dadurch wird nicht nur das Gewicht reduziert, sondern der Schaumstoff eignet sich auch gut zur Dämpfung. Der Vorderfußbereich ist sehr dünn. Dieser Bereich bietet also kaum Schutz vor Stößen, steigert aber erheblich das Boardgefühl. Im Bereich des Mittelfußes wird der Lunarlon Schaumstoff dicker. Dadurch entsteht ein dämpfendes Tragegefühlt und der Mittelfuß wird sehr gut abgeschirmt. Leider wird die Sohle zur Ferse hin wieder dünner. Dieser Bereich hat also weniger Puffer, was wiederum dafür sorgt, dass der Fuß bei einem harten Aufprall nicht so gut geschützt ist.

Form //

Der Lunar Oneshot hat eine sehr schmale Form und sitzt besonders im Mittel- und Vorderfußbereich gut am Fuß. Durch den übersichtlichen Vorderfußbereich und den guten Halt in diesem Bereich wird besonders die Kontrolle gesteigert. Der Einstieg ist zwar schmal geschnitten, hat aber keine Schaumstoff-Polsterung. Dadurch kann sich der Schuh nur bedingt an die Ferse und den Knöchel anpassen.
Das Modell verläuft parallel zum Fuß, spitzt sich ab dem Zehenbereich zu und endet in einer abgerundeten Spitze.

Boardgefühl und Grip //

Die Sohlenkonstruktion sorgt mit einem sehr dünnen Vorderfußbereich für ein hervorragendes Boardgefühl. Durch Einschnitte in der Sohle wird außerdem die Flexibilität gesteigert und so passt sich der Schuh gut an das Concave an. Wie schon im Kapitel Haltbarkeit erwähnt, ist der Grip die ganze Zeit über konstant gut geblieben. Der Grip ist vergleichbar mit dem einer vulkanisierten Sohle, ohne dabei klebrig zu wirken.

Nike SB Lunar Oneshot

Komfort und Stabilität //

Nike SB legt viel Wert auf den Komfort und das macht sich auch beim Lunar Onehsot bemerkbar. Vor allem das Gewicht ist positiv aufgefallen. Die Lunarlon Sohle und das minimalistische Design sorgen dafür, dass der Schuh sehr leicht ist. Das Schuh-in-Schuh Prinzip gehört mittlerweile schon fast zum Standard. Der Lunar Oneshot liegt dadurch nahe am Fuß, es gibt keine Reibungsstellen und zusätzlich ist die Zunge fixiert. Der Komfort eines Schuhs wird auch von der Belüftung beeinflußt. Das Modell hat zwei Ventilationselemente, eines an der Ferse und eines an der Zunge. Leider reichen diese Elemente nicht aus, um für eine ausreichende Belüftung zu sorgen. Die Stabilität des Lunar Oneshot ist positiv aufgefallen. Vor allem die Formstabilität ist hervorzuheben, da sich der Schuh über die gesamte Testdauer von zehn Stunden nicht verformt hat. Die Ferse wird durch ein Kunststoffelement verstärkt und wirkt dadurch stabil. Durch den Mesh-Einsatz zur Belüftung wird es aber unterbrochen und stellt eine somit auch eine Schwachstelle dar, die zwar nicht direkt die Stabilität beeinflußt aber die Ferse angreifbar macht.

Grössenempfehlung //

Der Lunar Oneshot fällt normal aus.

Zusammenfassung //

Der Nike SB Lunar Oneshot hat durch seine innovative Sohlenkonstruktionen eine sehr gute Balance zwischen Dämpfung, Grip und Boardgefühl. Abgesehen von nur durchschnittlicher Durchlüftung und einer Schwäche bezüglich der Haltbarkeit zeichnet er sich vor allem durch eine gute Formstabilität und einen guten Flick aus.

Der Test ist auch zu finden in unserer Ausgabe #332.

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