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MSM #295 – JAN KLIEWER über Flavor, Zielstrebigkeit und…

Jan Kliewer steht seit bald 22 Jahren auf dem Skateboard. Nicht allzu viele von uns bringen so viele Jahre ihres Lebens auf dem Brett zu, das immerhin mindestens die Welt bedeutet. Es ist somit zum wiederholten Male an der Zeit, den inzwischen 33-jährigen Vater von zwei, den Wahlberliner und Kingpin-Editor Jan Kliewer zu Wort kommen zu lassen – denn mehr als zwei Dekaden gelebtes Skateboarding zählen! –  Was steht an, Jan?

[Interview: Oliver Tielsch | Photos: Adam Sello]

Du bist jetzt ja schon eine Weile der Deutschland-Redakteur der Kingpin. Wie muss man sich den Job vorstellen?
Unser Team setzt sich aus einem englischen Chefredakteur, einem Finnen, einem Spanier, einem Franzosen und mir zusammen. (…) Wenn jeder seine Beiträge auf Englisch geschrieben hat, dann übersetze ich das am Ende ins Deutsche. Das ist meine Arbeit.

Was braucht in deinen Augen ein Heft heutzutage um die Kids zu überzeugen?
Das ist ne schwere Frage, gemein! Nächste! [lacht]  (…) Für mich zählen gute Photos, es kann auch manchmal ein total simpler Trick sein, wenn das Bild eine gewisse Stimmung erzeugt, motiviert mich das, selber fahren zu gehen.

(…)

Hast du das Gefühl, du musst dich in deinem Job für die deutschen Skater besonders stark machen?
Ich versuche schon darauf zu achten, dass jetzt nicht nur irgendwelche dahergelaufenen Spanier im Heft sind… [lacht] Wenn mir jemand gefällt, dann versuche ich den auch ins Heft zu bekommen.

(…)

Erzähl mal aus deiner eigenen Sicht, du hattest ja mit Cliché und Co einen ziemlich guten Stand in der europäischen Szene.
Ich glaube, ich war im Gegensatz zu manch anderem sehr offen für andere Szenen und andere Leute, das hat mir sehr geholfen. Ich bin mit 18, 19 hin und wieder nach Amerika gegangen, auch mal monatelang – und habe dadurch die Erfahrung gemacht, dass es noch was anderes gibt als nur C.O.S.-Cups und in irgendwelchen Hallen abzuhängen. Zu der Zeit gab’s in Köln den Dom, aber sonst auch nicht so viele wirklich guten Skatespots.  (…)

Mark [Frölich; Anm. d. Red.] ist ja auch das beste Beispiel, dass es klappt, wenn man sich wirklich dahinterklemmt.
Ja, Mark hat einfach sein Ding gemacht, der hat sich vorgenommen, mit Skaten wohin zu kommen, koste es was es wolle. Und er hat’s knallhart durchgezogen, deswegen echt Respekt!

Mir kam noch das deutsche DC-Team Mitte der 90er in den Kopf, wovon du ein Teil warst, das war ja schon recht elitär damals, oder?
Als ich damals angefangen habe, Stuff zu 
bekommen, waren halt so Jürgensen, Mehmet, Sami und Mussa das Nonplus-ultra und sind auch alle für Urban ge-fahren. Und ich hab mich damals schon gefragt, warum alle irgendwie verstreut für irgendwelche Brands fahren und das nicht unter einer Flagge vereint wurde – das wäre einfach mal DAS Team gewesen. (…) Wir haben ja irgendwann mit Popular angefangen, aber man hätte das einfach schon viel früher machen müssen und vor allem viel konsequenter. Popular war leider auch immer ein ungeliebtes Stiefkind von Urban. (…) Ich nehme da keinem etwas übel, es hatten sicher alle ihre Gründe und vor allem haben sie auch viel Gutes für mich getan, aber man hätte mehr draus machen können.

Wie siehst du deine persönlich Entwicklung in den letzten 10 Jahren – von Urban über Popular zu Cliché und jetzt bei Jart. Was hat sich für dich in der Zeit verändert?
Also wenn ich jetzt einfach mal das letzte Jahr anschaue, mit meinem Job und dem zweiten Kind, nutze ich die wenige Zeit, die mir zum Skaten bleibt, vor allem dazu, Spaß zu haben. (…)

Du warst aber auch mal ehrgeiziger, immerhin hast du ja auch damals dein Studium ruhen lassen, um das mit dem Skaten durchzuziehen.
Bei Cliché muss man aber auch sagen, dass es zum Ende hin mit ziemlich viel Druck verbunden war. Als das Ganze vorbei war, ist auch wirklich was von mir abgefallen. Es wurde ständig ein gewisses Level gefordert, ständig wurden Photos gebraucht oder Videofootage. Das war nicht zu vernachlässigen. Seit ich bei Jart bin, hab ich´s so gemacht, dass ich mich nicht groß gestresst habe. (…)

Wir lange wohnst du jetzt eigentlich schon in Berlin?
Gute Frage, das hab ich neulich schon mal überlegt. Ich glaub das war so 2001, 2002, als ich hergezogen bin. Das war ein schleichender Prozess. Ich war früher schon viel bei Lennie, hab monatelang auf seiner Couch gepennt – und irgendwann wurde bei ’nem Kumpel ein Zimmer frei.

Man hat das Gefühl, Berlin hat sich heimlich zu Deutschlands Skatemetropole gemausert. Vor allem kommen viele namhafte Skateboardtouristen…
Seid ihr neidisch, ne? [lacht] Ich will jetzt nicht zuviel sagen, aber ich glaube schon, dass wir daran aktiv mitgebastelt haben. (…)

Jan fährt für Jart, Nike SB, Thunder, Lousy Livin’, Carhartt und Clepto Boxers

// Das komplette Interview mit allen Photos, allen Sequenzen und allen Quotes findet ihr in gedruckter Form in MSM #295

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